Year: 2012

Hausstock: Lange Tour im hintersten Zipfel des Ziegerschlitzes

Hausstock: Lange Tour im hintersten Zipfel des Ziegerschlitzes

“Der Hausstock ist eine der grossen Glarner Skitouren”, kann man im Skitourenführer des SACs lesen. Da dies für Danski, Nic etc. zu langweilig ist (die nehmen lieber die NE Flanke in Angriff), fand ich mit Oli ein idealer Tourenpartner für diese lange und meiner Ansicht nach durchaus auch schöne Skitour.

Um 3:10 Uhr weckte mich mein Iphone, WTF?!? Ah, Frühlingsskitour ist angesagt… So traf ich um 4:30 Uhr Oli beim Jumbo in Bilten und um 5:30 gings in Elm auf dem Waffenplatz Wichlen im Licht der Stirnlampen los. Nach ca. 1h Aufstieg konnten wir das künstliche Licht einpacken, es wurde langsam Tag. Für den ersten Teil sind Harscheisen auf jeden Fall empfehlenswert, danach kann man diese bis zum Gipfelhang wieder einpacken. Die ersten Sonnenstrahlen durften wir auf dem Panixerpass erblicken, wo uns jedoch auch der angekündigte Nordwest-Wind empfing. Nach einer kurzen Rast gings flach weiter, bis es beim Gipfelhang nochmals ordentlich steil wurde (auf 250m durchschnittlich 38°). In guter Spur konnten wir mit den Skis bis auf den Gipfel aufsteigen, wo uns der Wind, nachdem er zuvor fast ganz nachgelassen hatte, mit voller Stärke um die Ohren blies. Die letzten 200hm forderten ordentlich Biss, was unsere Aufstiegszeit auf ca. 6 1/2h ausdehnte. 1900hm wollen schliesslich auch verdient sein… Während dem Aufstieg konnten wir auch Tourengänger beobachten, die die NE-Flanke abfuhren, was auch ganz anständig aussah.
Die Abfahrt war ganz gut, die ca. 2cm Neuschnee deckten die alten Spuren ideal zu und es war wie auf einem ebenen Teppich zu fahren. Zu unserer Freude blieb dies dank dem am Morgen schattigen Tal bis fast zum Parkplatz so.

Rorspitzli – 1975hm an einem Mittwoch

Rorspitzli – 1975hm an einem Mittwoch

Die Schneefälle am vergangenen Wochenende sowie gute Wetterprognosen veranlassten uns, bereits am Mittwoch die Skis unter die Füsse zu nehmen. Nach einer etwas ausgiebigeren Skypesession entschied sich die Crew für eine Tour aufs Rorspitzli im Meiental. Ich, meiner Form zur Zeit nicht so sicher, enthielt mich der Diskussion, da ich je nach Destination ein Alternativprogramm im Hinterkopf hatte. Zum Glück liess ich mich von den Jungs überzeugen, dass 1900hm “schon gehen”.

Kurz nachdem der Entschluss gefallen war, packte ich meine sieben Sachen und reiste zu Danski nach Zürich, um am folgenden Morgen nicht all zu lang anreisen zu müssen. Nach einer kurzen Nacht holte uns Oli um 5 Uhr ab. Im Meien trafen wir auf Renato und Manu. Leider zeigte sich das Wetter nicht wie erwartet mit klarem Himmel und der Schnee war auch nicht mehr so pulvrig wie erwartet. Ich dachte schon Jenu, halt eine Trainigstour. Zumindest das Wetter klarte auf, der Schnee wurde zuunterst leider nicht mehr zu Pulver ;). Der Trichter bei Kartigel trafen wir in hervorragendem Zustand an, die momentane Schneemenge macht so einiges einfacher. Oberhalb diesem spürte man den Windeinfluss im Schnee, teilweise war es noch bester Pulver, teilweise auch hart gedeckelt. Wir spurten bis zum Skidepot unterhalb des Südgrates des Rorspitzli. Von dort durch eine Rinne auf den Grat und über diesen dann mit Steigeisen und Pickel zum Gipfel.
Die Abfahrt war ganz interessant, manchmal schwebte man leicht auf dem Powder, kurz darauf war dann wieder Eisbrechen angesagt. Da ich aufgrund des langen Aufstieg auf meinen schmalen Movement Flame mit Dynafit Set-Up setzte, musste ich in der Abfahrt etwas aktiver fahren. Anfangs ging das ganz gut, jedoch bald resultierte dies in ziemlich schweren Beinen, was dazu führte, dass man nicht mehr immer kontrolliert bremsen konnte… 😉
Unterhalb des Trichters gabs dann noch Pflutschschnee bis runter nach Meien.

Grandiose Skihochtour, wobei ich auf den letzten Meter im Aufstieg sowie in der Abfahrt ziemlich beissen musste. Die teilweise etwas exponierte Kraxelei am Gipfel sorgt für Nervenkitzel, die Abfahrt über die weiten Nordhänge sind klasse, guter Schnee voraus gesetzt.

Schattenhänge – oberhalb Waldgrenze – trocken

Schattenhänge – oberhalb Waldgrenze – trocken

Diese Worte, die im Bulletin auf den Samstag in einem Satz erwähnt wurden, liessen uns am Freitagabend erahnen, dass unsere Entscheidung, die Nordhänge unterhalb des Tüfelsjoch im Glarnerland zu inspizieren, nicht ganz verkehrt war.

Wir starteten mit der ersten Seilbahn (offiziell 7 Uhr, bei Voranmeldung auch früher) von Urnerboden auf Fisetengrat. Unser erstes Ziel, der Gemsfairenstock erreichten wir auf vorwiegend hartem Schnee, teilweise mussten auch aperé Stellen traversiert werden. Danski und Peter stachen ca. 100m unterhalb des Gipfels direkt in die steile Südflanke; Eva, Andreas, Matthias und ich fuhren entlang der “offiziellen” Route auf den Claridenfirn runter. Der folgende Aufstieg aufs Tüfelsjoch glich einer Sauna, zumindest bis auf T-Shirt konnte man sich getrost entblössen. 🙂 Danski und Andreas versuchten sich am Bocktschingel, der schon zu weiche Schnee hinderte die beiden jedoch am Gipfelerfolg.
Vom Tüfelsjoch gibts zwei Möglichkeiten, um auf die schönen Nordhänge zu gelangen, einerseits kann links beim tiefsten Punkt zwei mal abgeseilt werden, andererseits kann rechts mit Hilfe einer Kette in ein Schneefeld gequert werden. Das an der Kette montierte Fixseil ist zur Zeit zur Hälfte frei, für ein entspanntes Absteigen empfiehlt es sich, ein eigenes Seil dabei zu haben (oder zumindest Steigeisen 😉 ).
Die folgende Abfahrt war bombastisch; von 2900hm bis 1900hm wars Pulver, danach schön aufgefirnt. Schnee liegt zur Zeit noch in Mengen auf dem Urnerboden, so konnten wir ohne Probleme bis nach ganz runter fahren.

Husch auf den Hurst

Husch auf den Hurst

Einen freien Montag (Fasnachtsmontag in Winterthur), schönes Wetter, laut skitouren.ch 15cm Neuschnee in der Region um den Alvier, einen neuen Tourenschuh sowie eine neue Dynafit Bindung; was macht man da wohl?

Man schläft aus und gamed den ganzen Tag. Nöd ganz :). Habe die Skis gepackt und bin seit langem mal wieder mit alpinem Tourenequipment zum Sevelerberg rauf gefahren. Bei Hüseren (977müm) hats noch ordentlich Schnee. Dort tauschte ich das Auto gegen die Skis; ziemlich genau zwei Stunden später stand ich beim Gipfelkreuz des Hurst (1971müm). Die Abfahrt war ganz ansprechend, oben wunderbarer Pulver der dann gegen unten etwas schwerer wurde.

Wo der Winter noch Winter ist

Wo der Winter noch Winter ist

Das Lötschental gehört dieses Jahr ebenfalls zu den Regionen, die ausgiebig mit Schnee beglückt wurden. Für die lokale Bevölkerung ist dies natürlich eher Last als Segen, kommen doch dabei Erinnerungen an den Lawinenwinter 1999 und das Unwetter im letzten Oktober auf. Die Schneemassen sind sehr eindrücklich, Wanderwege werden zu Kanälen in Schneemauern, Strassenlaternen sind komplett eingeschneit und die Dächer sind mit meterhohen Schneedecken geschmückt.

Für uns jedoch herrschten perfekte Wintersport-Bedingungen bei mässiger Lawinengefahr. Wieder im perfekt ausgerüsteten und heimeligen Postträgerhaus in Blatten stationiert, unternahmen wir zwei Touren und verbrachten drei Tage auf der Piste.
Die erste Tour führte uns am Montag über den Lötschenpass und die Gitzifurggu nach Leukerbad, wo uns die Alpentherme erwartete. Da auf den Nachmittag Bewölkung vorausgesagt war, schien mir dies das ideale Programm. Leider verzögerte sich unser Start, da die oberste Bahn auf den Hockenhorngrat erst um 9:30 Uhr fuhr. Nach etwas Spurarbeit erreichten wir die Gitzifurggu um 12 Uhr. Die ersten Schwünge waren noch nicht so harmonisch, war doch der Schnee in den oberen 200 hm windgeprägt. Danach dann bis Leukerbad Pulver :). Die aufkommende Bewölkung bescherte uns etwas Blindflug, bis wir den Wald erreichten. In Leukerbad genossen wir das Sprudeln, bis wir wieder mit Bus und Zug ins Lötschental zurück reisten.

Am Mittwoch wollten wir eine der vielversprechenden Abfahrten vom Petersgrat ins Lötschental machen. Für Nadine schien mir die Abfahrt durch das Uisters Tal auf die Fafleralp am geeignetsten, da diese die moderateste Abfahrt darstellt. In der Gondel auf die Lauchernalp trafen wir auf Bekannte aus Jonschwil uns Schwarzenbach und spontan schloss sich uns Sepp Meier an, hatte er doch zufälligerweise die komplette Tourenausrüstung, jedoch keinen Proviant dabei. Auf einer gut angelegten Spur stiegen wir mit einem kurzen Abstecher auf den Elwertätsch bis unter das Birghorn auf. Und siehe da, noch keine Spur auf den Petersgrat, was nicht weniger als 1700hm unverfahrener Pulver darstellte! Von da an spurte Sepp (er verdiente sich so etwas Proviant von uns 😉 ) munter bis zum Birgsattel, wo wir die Skis kurz auf die Schulter packten und die 50hm auf das Plateau zu Fuss zurücklegten. Nach einer kurzen Pause beim höchsten Punkt machten wir uns ready für die Abfahrt. Zuoberst war der Schnee leicht windgeprägt, danach nur noch tiefer Pulver bis ganz runter. 😀 Bei gewissen Personen waren die ersten Schwünge noch etwas verkrampft, aber trotzdem würde ich sagen, wir alle hatten unseren Spass.