Tag: Telemark

Frühlingsskifahren auf dem höchsten Glarner

Frühlingsskifahren auf dem höchsten Glarner

Dieses Weekend führte uns unsere Skiwanderung ins Bünder- und Glarnerland. Danski und ich entschlossen, dem Sommer nochmals zu entfliehen und über die Puntegliashütte auf den Tödi aufzusteigen.

Am Samstag reisten wir mit Hilfe von Zug und Taxi Mario bis auf die Alp da Schlans. Ab dort wurden die Skis auf den Rücken gebunden und in gemütlichen ca. 3h auf die Puntegliashütte aufgestiegen. Oberhalb der Hütte (2311müm) hatte es noch eine durchgehende Schneedecke, unterhalb der Hütte war es frühlingshaft. Begeistert vom Schnee, stiegen wir mit den Skis in Richtung Piz Posta Biala bis auf ca. 2800müm auf, um danach den schönen Hang östlichen des Piz Curtin zu fahren, natürlich in T-Shirt und kurzen Hosen. 🙂

Nach einer ruhigen Nacht in der Hütte, wir waren die beiden einzigen Gäste an diesem Wochenende, gings am Sonntagmorgen um 5 Uhr los. Über die Fuorcla Punteglias stiegen wir mit den Skis bis kurz unter die Porta da Gliems, wo wir die Skis auf ca. 50hm buckeln mussten. Die Ketten lagen auch schon frei, da wir jedoch noch ein durchgehendes Schneefeld antrafen, mussten wir diese nicht benutzen. Leider verabschiedete sich mit der Besteigung der Porta auch das schöne Wetter von uns, der Tödi war den ganzen Tag in Wolken gehüllt. Mit eingeschränkter Sicht folgten wir einer guten Spur bis auf den 3614m hohen Piz Russein. Die letzten Höhenmeter waren einen ziemlichen Chrampf für mich, irgendwie waren die zwei Würste am Vorabend nicht die optimale Ernährung für diese Tour ;).
Die Abfahrt zur Fridolinshütte war nicht mal so übel, die ersten 400hm im Nebel waren zwar nicht so spassig und die Schneerus bereits stark zerfurcht, der Rest jedoch ganz passabel. Auf ca. 2100m war dann der Schnee vobei, von da an mussten die Skis wieder getragen werden.
Nach einer kurzen Verpflegung auf der Fridolinshütte nahmen wir den nochmals 1,25h dauernden Abstieg bis nach Hinter Sand unter die Füsse, wo uns ein Alpentaxi abholte und nach Linthal an den Bahnhof fuhr.

Rund um den Kärpf

Rund um den Kärpf

Einmal mehr konnte ich den günstigen Ausverkaufspreise nicht wiederstehen und musste auch dieses Jahr ein Schnäppchen ergattern. Diesmal gabs ein K2 Coomback mit BlackDiamond O1 Bindung drauf. Da leider Danski dieses Weekend verhindert war, fragte ich an der guten alten Kapellstrasse in Schwarzenbach nach, ob bei der Familie Frei jemand auf Tour gehen würde… und siehe da, Stefan und Pascal planten eine Tour rund um den Kärpf. Für mich ideal, um meine neue Ausrüstung zu testen.

So gings am Samstagmorgen zuerst mit den Bahnen von Elm nach Schabell und von dort runter nach Pleus. Ab dort mit Fell und Harscheisen durch die Furggel auf den Vorder Blistock. Lange dauerte unsere Gipfelrast nicht, sogar unser sehr Pausen-affine Pascal bevorzugte eine zügige Abfahrt bei dem starken Wind. Zu meiner Überraschung erwartete uns schöner, wenig zerfahrener Pulver bis runter auf die Hinteren Hübschböden. Nach einer kurzen Rast an der Sonne gings weiter bis zu Leglerhütte, wo wir der neuen Hütte einen Besuch abstatteten.
Danach stiegen wir weiter auf bis zur Chärpfscharte, wobei der Schnee auch in diesen Hängen hauptsächlich noch pulvrig war. Oben angekommen, ahnten wir noch nicht, was uns auf den nächsten 1000hm Abfahrt erwarten würde…
Da es gegen Mittag nicht mehr sonnig war, wurde es nichts mit schönem Sulz. Die stark zerfahrenen Hänge waren bis runter zur Skihütte Erbs hart gefroren, was das Skivergnügen stark beeinträchtigte. Einzelne Tourengänger wären sogar lieber zu Fuss als auf den Skis abgestiegen ;).
Unterhalb der Skihütte war der Schnee dann aufgeweicht und ganz gut zu fahren, wenn dann auch noch die Kräfte dazu vorhanden waren.

Leider waren die Schneeverhältnisse runter zur Skihütte nicht ganz optimal, ansonsten ist dies meiner Ansicht nach eine ganz hübsche Rundtour, die auch sehr gut mit einem Besuch in der Leglerhütte und/oder der Skihütte Erbs verbunden werden kann.

Lötschental again

Lötschental again

Nachdem Danski und ich vor ca. 5 Jahren bereits zweimal das Lötschental besucht und diverse Abfahrten auf der Nord und Südseite des Tals unter die Skis genommen hatten, gings diesmal mit Nadine ins urige Häuschen in Blatten. Da es für Nadine seit langem wieder Skiferien in der Schweiz und nicht im Familienrahmen war und es eigentlich meine Idee war, nach Blatten in die Skiferien zu fahren, musste ich mir schon ein paar Gedanken zum Wochenprogramm machen. Der Satz “Wenns dann halt nicht schön Wetter ist, gehen wir wieder früher nach Hause” aus dem Munde von ihr in Bezug auf die nicht ganz 100% schöne Wetterprognose für die Woche war dann Beweis genug, dass man(n) nichts dem Zufall überlassen durfte 😉 .

Grundsätzlich war das Tagesprogramm wie folgt: +-8 Uhr Tagwacht – Öfen einheizen – kurz im Dorfladen einkaufen – Zmorge – Tagesprogramm – Nachtessen – Relaxen (Lesen, Puzzle machen, Wein trinken…) – go pfuse

Am Samstag war Anreisetag, ohne jeglichen Stau reisten wir von Wil nach Blatten durch den Lötschberg-Autoverlade-Tunnel an. Zmittag gabs im Berner Oberland am Blausee, wo wir uns Forellen von der hauseigenen Zucht zu Gemüt führten. Kann ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen, nicht nur das Essen, auch der Rundgang durch die Zucht und der Blausee sind sehr eindrücklich!
In Blatten angekommen, trafen wir auf Kathrin und Sämu, von welchen wir die Wohnung mieten durften. Sämu erklärte mir nochmals (5 Jahre ist irgendwie doch eine lange Zeit…), wie so alles mit dem Heizen etc. funktioniert und kurz darauf trafen auch Marco, Regi und Lena ein, welche den Tag noch auf der Piste verbracht hatten. Nach einem Wilkommens- oder Abschiedsapéro mit Lötschentaler Wurst und Walliser Wein machten sich die Berner auf den Heimweg, die St. Galler blieben noch das eine oder andere Glas länger, wobei wir noch sensationelle News erfahren durften. 🙂

Am Sonntag und Montag war dann Telemark-Unterricht angesagt, ich durfte Nadine in die faszinierende Welt der freien Ferse einführen. Wobei es (wie so vieles Neue, was gelernt werden will) am Anfang etwas Tribut und Durchhaltewille erforderte. 😉 Nach ca. 3h Unterricht gabs dann Zmittag und danach war Relaxen auf der Sonnenterasse angesagt, um danach nochmals ein paar Bögen in den Schnee zu ziehen.

Am Dienstag zog schlechtes Wetter auf. Um zu testen, ob Nadine mit meinen Touren-Skis und Ihren Skischuhen aufsteigen kann, machten wir eine kleine Skitour auf die Fafleralp. Die Fafleralp ist im Winter nicht mit dem Auto erreichbar, trotzdem hatte das Hotel Fafleralp geöffnet, wo es fein Zmittag gab. Auf der Loipe gings danach zügig zurück nach Blatten.

Eigentlich wollten wir am Mittwoch per Ski-Tour über die Gitzifurggu nach Leukerbad sprudeln gehen. Da es jedoch praktisch keinen Neuschnee gegeben hatte und die Sicht gleich null war, gings mit dem Auto runter ins Tal und dann wieder rauf nach Leukerbad ins Burgerbad. Ich persönlich war etwas enttäuscht vom Bad, in den Kabinen stank es irgendwie nach Erbrochenem, es war kalt in den Gängen und die Bäder waren überfüllt. Würde wohl das nächste Mal wieder die Lindner Alpentherme bevorzugen.

Frisch gestärkt und erholt vom Sprudeln, war am Donnerstag nochmals Telemarken angesagt. Dabei durfte ich mit Freude feststellen, dass Nadine auf der blauen Piste schon elegant in die Knie geht. (Siehe Fotos)

Da es auf dem Simplon gemäss den Messstationen ca. 30cm Neuschnee gegeben hatte, gings am Freitag bei schönstem Wetter auf den Simplonpass. Von dort war das Spitzhoreli, eine leichte, südexponierte Skitour unser Ziel. Die Skitour hatte ich am Abend davor mit Hilfe von Ipad (Kartenmaterial, Touren/Routeninfos aus dem Internet) und Iphone (WhiteRisk SLF Schneedaten) geplant. So starteten wir ohne Karte, und prompt landeten wir anstatt auf der Üsseri Nanzlicke auf der Inneri Nanzlicke, was sich jedoch im Nachhinein als ganz gut heraus stellte, da die breite Masse aufs Spitzhorli wollte, dort jedoch der Gipfelhang abgeblasen und der Wind sehr stark war. So entfernten wir die Felle von den Skis und cruiseden im unverspurten Pulver wieder zurück auf den Simplonpass.
Zurück in Blatten, machte sich bei uns bereits eine gewisse Wehmut breit, mussten wir doch am nächsten Tag nach Hause reisen. Doch wir hatten die Rechnung ohne Sämu gemacht; plötzlich läutete das Telefon und er eröffnete uns, dass wir noch ein Tag länger in Blatten sein könnten, da die nächsten Gäste erst am Sonntag anreisen würden. Da mussten wir nicht lange überlegen und verlängerten spontan bis am Sonntag.

Doch verflixt, was machen wir nun am Samstag… Schneewanderung? Ausflug nach Zermatt? Skifahren? Schlussendlich gings auf die Piste, wobei das gemütliche Priorität hatte, so war bereits um 11 Uhr der erste Lumumba angesagt 😉

Am Sonntag hiess es dann, Koffer packen, putzen und Adieu schönes Lötschental sagen. Wir kommen bestimmt wieder. 🙂

So durchgeplant, wie das nun allenfalls tönen könnte, war es sicherlich nicht 😉 . Es war eine grandiose Woche, wobei auch das Kulinarische stimmte, Nadine verwöhnte mich Tag für Tag mit einfachen, aber herzhaften Menüs. Natürlich unterstützte ich sie dabei so weit ich konnte… Ihre anfänglichen Bedenken gegenüber der Wohnungsinfrastruktur (“weisch, i bi scho inne Feriäwohnig, döt häts gär nüt gha, mer händ alles selber müäsä mitneh”) verflüchtigten sich schnell, obwohl klein, war wirklich alles Notwendige vorhanden.

In diesem Sinne nochmals ein herzliches Dankeschön an Sämu und Kathrin für die ganz gemütliche und komfortable Unterkunft, wir hatten eine super Zeit im Lötschental!

Alles riskiert, nichts gewonnen

Alles riskiert, nichts gewonnen

Diese Überschrift, aufgeschnappt im legendären Kurhaus Bergün, durfte für unsere Sonntagstour getrost auf Alles riskiert, nur gewonnen umgeschrieben werden. Angereist am Samstagabend, starteten wir das Weekend bei einem Calanda in der Hotellobby des Kurhauses. Nach kurzer Absprache war das Tourenziel für den Sonntag festgelegt, auf den Piz Laviner (1400hm ZS-) sollte es gehen, Tagwach um 5 Uhr.

Etwas nach 6 Uhr gings dann in Naz los, die Skis geschultert, bis auf die Alp Mulix. Von dort per Skis nicht wie der Tourenführer vorschlägt über dem Felsband Sur la Crappa durch (wegen Lawinenkegel), sondern unten bei Punkt 2243 weiter durch die Schneise SW auf ca. 2500m, dann von dort wieder der in Richtung Süden der offiziellen Route nach in Richtung F. da Bever und von dort über den SE Grat auf den SW Grat. Über diesen in leichter Kraxlerei auf den Gipfel. Abgefahren dann über die Hänge unterhalb P. 3052, bei P. 2423 dann durch ein Couloir zu Punkt 2243 zurück.

Da es in der Nacht klar war, trug der Schnee wunderbar beim Aufstieg, in der Abfahrt um ca. 12 Uhr war er dann doch schon etwas zu nass, als dass man noch von schönem Sulz hätte sprechen können. Trotzdem wars eigentlich ganz passabel zu fahren.

Danach zurück ins Hotel, kurz geduscht und wieder auf der leeren Albula Strasse zurück in die Heimat. Trotz der etwas unsicheren Wetterprognose hat sichs einmal mehr bewährt, einfach mal schauen zu gehen, wir hatten bis um ca. 11 Uhr klarer Himmel, danach ein Gemisch aus Sonnenschein und bedecktem Himmel. Wer sich mal ins Jahr 1910 zurück versetzt fühlen möchte, dem kann ich mit gutem Gewissen das Kurhaus Bergün empfehlen ;).

Segnas West

Segnas West

P1000206.JPGVor ca. einem halben Jahr, als ich das erste Mal auf mit Heinz, meinem “privaten Telemarkinstruktor”, auf dem Vorab mit Telis unterwegs war, zeigte er mit dem Stock auf die und sagte: “Im Frühling dann, bei perfekten Firn/Sulzverhältnissen, packen wir diesen”. Meine Antwort lautete: “Mit den Freerideskis, ok, aber mit den Telis, no chance…”.

Nach etwas Skypen am Freitagabend mit Heinz war der Plan gemacht, Piz Segnas, Abfahrt über Westflanke, allenfalls, wenn Schnee nicht optimal (oder Schiss in der Hose) Abfahrt über Normalroute möglich. Telis und Helm obligatorisch, Gstälti mal anziehen, dann hats die Rega einfacher zum Retten… wenn das nicht mal eine Materialansage war! Ein Namics Rundmail an mögliche andere Aspiranten blieb leider ohne grosse positive Resonanz, so starteten wir zu zweit.

In der Gondel in Laax trafen wir zwei Kollegen von Heinz, ebenfalls mit Telis unterwegs, auf die Antwort auf die Frage, was dann unser Plan seie, kamen nur Sätze wie “lieber ihr wie ich” oder “irgendwie kommt man immer runter” oder “da bräuchte ich Windeln”. hmm.

Von La Siala gings dann los auf die Ebene von Las Palas runter, von dort dann mit den Fellen über den Boden von Segnas Sura auf das Surenjoch und dort dem Grat folgend auf den Piz Segnas. Allgemein war sehr frühlingshaftes Wetter, erst oberhalb des Surenjoch kam Wind auf und das T-Shirt reichte nicht mehr. Dort war dann der Schnee auch windgepresst und hart, womit die Harscheisen auch noch zum Einsatz kamen. Der Aufstieg aufs Surenjoch ist über ca. 60 hm sehr steil, wir mussten da die Skis ausziehen und zu Fuss aufsteigen.

Auf dem Gipfel dann zuerst ein Blick in die W-Flanke, dann etwas Kleines essen und trinken, dann die etwas unnötige Frage “fliegt die Rega auch bei Asche in der Luft”. Nach einem kritischen Blick und dem Check des Schnees in der Flanke (etwas tiefer Sulz, aber sollte gehen) gings los. Heinz machte souverän der Anfang, ich folgte. Da die Rille in der Mitte unten mit Lawinenschnee und oben mit diversen “Schneerugeln” gespickt war, wählten wir die Linie links davon (von oben). Unten gabs dann herrlichen Sulz, welchen wir mit eleganten Teleturns auszeichneten. Mit etwas Traversieren und einmal kurz Skitragen konnten wir noch runter nach Flims mit den Skis fahren.

So, geil wars, morgen Sonntag ist noch der letzte Saisontag in Laax, danach sind die Bahnen geschlossen.