Tag: Telemark

Easter Eggction @ Engadin

Easter Eggction @ Engadin

Vor ca. zwei Wochen machte mich Danski auf eine über Ostern freie 1.5 Zimmer Ferienwohnung im Engadin aufmerksam, so mit dem Beisatz “lockere Tage ohne Stress” im Engadin. Da Nadine sowieso mit ihrer Mutter ins Tessin fuhr, musste ich nicht lange überlegen. Waren wir ursprünglich zu zweit, wuchs die Gruppe, je näher die Ostern kamen, an. Schlussendlich fuhren am Donnerstag vor Ostern 6 Skifreaks in Richtung La Punt, ein siebter kam einen Tag später dazu :-).
Da bei so vielen Leuten der Platz in meinem Impreza zu knapp war, konnte ich mit meinem Bruder das Auto tauschen; in einen Renault Espace passt etwas mehr rein… Ob es clever war, bei tagelangem Schneefall einen 4×4 gegen einen Franzosen einzutauschen, sei dahingestellt, mit Ketten sollte man damit ja schon über den Julier kommen… So fuhren wir gemütlich bis auf den Parkplatz unterhalb Mulegns, um dort die Schneeketten zu montieren, da die Strasse schneebedeckt war. Nach 30min probieren gaben wir die Aktion auf, irgendwie waren die Ketten zu klein und passten nicht auf die Räder. Da kurz zuvor das Kettenobligatorium aufgehoben wurde, gab es keine andere Wahl als es ohne Ketten zu versuchen, was sich zum Glück als problemlos erwies.

Am Freitag gings früh aus den Federn, schliesslich war am Vortag die oberste Corvatschbahn geschlossen, was nichts weniger hiess als untracked Powder en masse. Da neben uns nicht viele Freerider am Start waren, gabs selbst nach dem Mittag noch super Hänge ohne Zustiege zu fahren. Als Krönung von diesem Tag gings auf den Piz Corvatsch, wo uns das steile NW-Gipfelcouloir unverspurt und mit perfektem Schnee erwartete. Nach einer kurzen Rast eröffnete Nic souverän das Couli, Thomas, Danski, Tom, Simone und ich folgten danach. Nach 800hm mehr oder weniger sehr steilen Hängen (laut Hangneigungsmesser auf mapplus.ch auch >45°) konnten wir stolz und mit Adrenalin gedoped auf unsere Lines zurückblicken. Geile Sache. Auf der folgenden Abfahrt ins Val Flex gabs kurz nochmals eine etwas engere Rinne mit wenig Schnee drin, ansonsten nur unverspurte Hänge mittlerer Steilheit, die zum Cruisen einluden. Von Curtins zurück nach Sils wäre Skiwandern angesagt gewesen, wäre da nicht ein bestechbarer Hotelbuschaffeur gewesen, der uns für ein paar Franken Bar auf die Hand mitgenommen hatte. In Sils relaxten wir mit Bier auf der Sonnenterasse, zurück nach Surlej gings nach St. Moritz-Stil im Mercedesbus Taxi auf Ledersitzen.

Am Samstag sollte das Wetter laut Prognose am Morgen noch schön sein, geplant war eine Befahrung des Munt Pers über die NordWest / Westflanke. Da sich das Wetter jedoch ziemlich zügig verschlechterte, wagten sich einzig Nic und Danski auf den Munt Pers; jedoch mussten auch sie die Aktion abbrechen, da der N-Grat mit lockerem Triebschnee gefüllt war, was einen sicheren Abstieg verunmöglichte. Die Anderen nutzen das interessante Gelände der Diavolezza, um ein paar Lines in den Powder zu ziehen. Etwas nach dem Mittag wars dann ganz zu und es schneite, was uns dazu bewegte, den Skitag frühzeitig abzubrechen. Danach gings für einen Stadtbummel nach St. Moritz, wo wir uns im Hotel Kulm (*****) bei einem Drink die oberste Schicht unsere Gesellschaft (z.B. Stadler Rail Boss Peter Spuhler) zu Gemüte führten.

50cm Neuschnee versprach uns SLF am Sonntagmorgen in Maloja. Wir konnten dies gar nicht richtig glauben, in La Punt hatte es ca. 5cm gegeben. Ein Blick auf die Webcam bestätigte dann die Aussage vom SLF; riesige Schneemengen auf den Tannen und immer noch dickes Schneetreiben. Der Skilift in Maloja, der wunderschön durch einen Wald geht, kam uns da wie gerufen, nichts wie hin!
Tiefster Winter erwartete uns in Maloja, leider so tief, dass der Skilift wegen Lawinengefahr ausser Betrieb war. Kein Grund für uns, Trübsal zu blasen, zum Glück hatten fast alle die Felle dabei, Nic, unser harte Kanadier, bevorzugte es, die Skis auf den Rucksack zu schnallen und zu Fuss aufzusteigen… jedem das Seine ;). Der Aufstieg auf der Piste ging dann relativ leicht, die Abfahrten durch den Wald waren einfach genial, jeder Turn war ein FaceShot! Nach zwei Aufstiegen und Abfahrten wars genung Sport für den Ostersonntag, anschliessend entspannten wir Körper und Geist im Mineralbad & Spa Samedan, ein wirklich sehr schön gemachtes Bad, dass ich jedem empfehlen kann!

Nochmals auf die Diavolezza zogs uns am Montag, Freeriden und Couloir fahren stand auf dem Programm, hatte es doch am Sonntag auch auf dem Berninapass 30cm Neuschnee gegeben. Anschliessend hiess es, Sachen packen und die Heimreise antreten, ein geniales Osterweekend ging mal wieder viel zu schnell zu Ende.

© der Fotos bei Daniel Schweiss und Thomas Erdmann

Mal wieder ins Gluristal

Mal wieder ins Gluristal

Eigentlich wäre dieses Weekend eine Schneeschuh Säntisbesteigung mit Christoph von Wasserauen aus geplant gewesen. Die Neuschneemenge und die damit verbundene Lawinengefahr und das schlechte Wetter hielten uns jedoch von diesem Vorhaben ab.

Christoph entschied sich, auf der Piste ein paar Bögen zu ziehen und ich wusste nicht genau, was ich machen soll… einerseits sollte ich dringend mal wieder auf die Skis, um mich in Form zu bringen für die Frühjahrsskitouren, andererseits stand ein noch nie gebrauchter Ski im Keller, der auch mal ausgetestet werden wollte, aber das Wetter wollte nicht so richtig. Nach etwas hin und her (Evaluierung des besten Zeitpunkts) gings um 11:15 Uhr los in Richtung Toggenburg, oberhalb 1200m soll es 30-40cm Neuschnee gegeben haben… na dann nichts wie hin.

Nach einer kurzen Testabfahrt auf dem Kinderhang beim Zinggenpub montierte ich die neuen Geckofelle auf meinen neuen Telemarkfreerider. Nach ca. 2h Aufstieg war ich auf dem Gluristalsattel, neben mir waren noch 3 andere Tourengänger unterwegs -> viel Platz für eigene Lines. Der Schnee war über den ganzen Aufstieg weich und sehr nass, meiner Ansicht nach waren die Temperaturen über die ganze Strecke über Null. Felle weg, Helm montiert, gings in weiten Bögen runter, die breite meines Darkside machte sich sehr bezahlt in diesem Schnee.
Da ich den Ski / die Bindung das erste Mal im Einsatz hatte, gaben die Federn etwas nach und plötzlich stand ich neben den Skis. Leider wusste ich nicht, wie ich diese nachziehen kann, was bedeutete, dass der Telemarkspass zu Ende war. Die Abfahrt vom Zinggenpub runter nach Alt St. Johann gings darum alpin.

Kurz noch meine Eindrücke zum neuen Equipment:

Ski K2 Darkside: Dank der Breite sehr stabil im Schee, der Rocker sorgt dafür, dass die Nase immer aus dem Schnee schaut, war auch auf der (nassen) Piste anständig zu fahren. Ziemlich geiles Geschütz.

Bindung 22Design Axl: Sehr angenehmes Ansprechverhalten der Feder, ist in mittlerer Härte meiner Ansicht nach etwas härter wie die G3 Targa Ascent. Das Umstellen von Tour auf Skimodus ging einwandfrei per Skistock.

Felle MP Sports Gecko: Montage der Felle problemlos, trotz nassem Ski super Haftung am Ski, klebt nicht sonst irgendwo, kann auch bei starkem Wind einfach zusammengelegt und versorgt werden, da keine Folien mehr benötigt werden. Geniale Sache. Wie viel das Fell selber Wert ist, muss sich noch zeigen, ich hatte das Gefühl, dass es nicht sehr gute Gleiteigenschaften hat, ebenso hatte ich über die ganze Länge Stöllen am (neuen) Fell.

Einsamkeit im Cristallinagebiet

Einsamkeit im Cristallinagebiet

Diese Weekend war es wieder mal an der Zeit, mit Danski auf Tour zu gehen. Bekanntlich wird es bei solchen Touren nie langweilig. Einmal mehr war die Niederschlagskarte ausschlaggebend für unsere Locationwahl, der Alpensüdhang sah vielversprechend aus. Da ich schon lange mit dem Cristallinagebiet und der modernen und komfortablen Cristallinahütte geliebäugelt hatte, war das die Möglichkeit. Danski musste man (im Vergleich zu anderen Teilnehmern) nicht lange überreden, die Sache war gebongt. Dachten wir. Natürlich wussten wir, dass die Lawinengefahr erheblich war, der Hüttenzustieg, die Besteigung des Cima di Lago und die Abfahrt nach All’ Acqua erschien uns jedoch machbar. Andere Gipfel und Touren je nach Verhältnisse vor Ort. Nicht wenig erstaunt war ich, als der Hüttenwart mir am Telefon bekannt gab, dass die Hütte über das Wochenende nicht bewirtet sei und alle Gruppen (inklusive Bergführer) die Touren aufgrund der Lawinengefahr abgesagt hätten. Durch diese warnenden Worte etwas in meiner Entscheidungsfindung eingeschränkt, telefonierte ich nochmals mit Danski. Da wir uns ziemlich sicher waren, dass der Hüttenzustieg machbar sein sollte, entschieden wir uns, zumindest mal ins Bedrettotal zu fahren und uns die Situation vor Ort anzuschauen. Umkehren kann man ja immer. Und was will man mehr, als eine Hütte, die für 120 Leute Platz bietet, für sich alleine, unverspurte Hänge und 40cm Pulverschnee?

So geschah es, dass am Samstagmorgen drei gut gelaunte Freunde des frischen Schnees im Zug in Richtung Tessin sassen. Zu meiner und Danskis Freude gesellte sich noch Renato dazu, der sich jedoch mit der Entscheidung, ob Powder im Tessin oder Party in Basel anfangs etwas schwer tat. Ich denke, er hat seine Entscheidung nicht bereut. Von Ossassco gings anfangs steil durch den Wald zur Cristallinahütte. Ich hatte mächtig zu beissen, der Eishockeyplausch mit ein paar Mitarbeitern vom Vorabend war sprichwörtlich noch in meinen Knochen. Oberhalb ca. 2000m sah man die Spuren des Windes, diverse Rutsche und windgepresster Schnee. Dank einer vorsichtigen Routenwahl war der Zustieg gut machbar. Nach Zwipf und Hüttenbesichtigung machten wir uns nochmals auf die Skis, um den Sonnenuntergang auf dem Cima di Lago zu beobachten. Nachdem der Zustieg auf einmal erstaunlich steil wurde und wir relativ schnell oben waren, merkten wir, dass die Erhebung hinter der Hütte nicht der Cima di Lago sondern “nur” P.2769 war. Risse in der Schneedecke, Wummsgeräusche und ein ausgelöstes “mini” Schneebrett zeigten uns die heikle Situation auf eindrückliche Weise auf. Danach gabs auf der Hütte Znacht, und auch ein Fuchs, der zu unserem Erstaunen durch das Terrassenfenster rein starrte, kam etwas Speck ab.
Am Sonntagmorgen gings um ca. 9 Uhr los in Richtung Cima di Lago. Die Besteigung war problemlos, die Aussicht auf dem Gipfel atemberaubend. Nach kurzem Zwipf etwas unterhalb des Gipfels gings in die erste Abfahrt. Im unteren Teil teil gabs ein erster Vorgeschmack für die weitere Abfahrt; Pulver von der feinsten Sorte! Wir wählten die Variante über den Passo della Cima di Lago durch das Val Cavagnolo nach All’Acqua, was hiess, dass wir nochmals 2x anfellen mussten. Auf der gesamten Abfahrt hatten wir danach Pulver, d.h. 1100hm Vergnügen; weite Hänge mit vielleicht 10 Spuren drin. Selbst mit meinen Telemarkskis liessen sich ganz anständige Kurven in den Schnee ziehen, was vor einer Woche bei der Tour auf den Blüemberg noch etwas verkrampft gewirkt hatte.
Vor einem alten Militärbunker gabs Zmittag, bevor wir am Ende des Val Cavgnolo rechts vom Bach durch lichten, aber steilen Wald nach All’Acqua abfuhren. Von dort gings auf dem Schneeschuhtrail nach Ronco, wo wir mit dem Postauto nach Airolo zurück fuhren. Schnee auf der Strasse und etwas südländisches Temperament der Locals führten dazu, dass wir unser Anschlusszug zurück in die Deutschschweiz verpassten.

Nach so einem Weekend war das jedoch nicht weiter tragisch, Hunger und Durst wollten ja auch noch gestillt sein und eigentlich wollte man gar nicht so richtig nach Hause ;). So ruhig wie an diesem Wochenende wirds wohl nicht mehr so oft sein in diesem Gebiet.

©  Bilder bei Daniel Schweiss und Renato Frey
Zentralschweizer PowPow

Zentralschweizer PowPow

Juhuu, Skiferien! Die ganze letzte Woche stand also im Zeichen des traditionellen (Telemark) und modernen (Alpin) Skifahrens. Auf den Pisten im Zillertal ging es unter anderem auch darum, den Telemarkstil auf der Piste zu perfektionieren, um baldmöglist damit auch elegant durch den Powder zu cruisen. Nach 4 Tagen auf der Piste waren dann die Oberschenkel etwas müde, die Pause bis zum Samstag kam darum wie gerufen.

Nach einem Telefon am Freitag von Oli gings am Samstag ins Liderenengebiet. Unser Plan war die Tour aus dem Riemenstaldental auf den Blüemberg mit Abfahrt nach Muotathal, eine der längsten Abfahrten der Zentralschweiz (1800hm). Da wir auch ein paar Tourenrookies dabei hatten, wählten wir die Chäppelibergbahn als Aufstiegshilfe, somit waren die ersten 500hm geschenkt. Zu beachten ist, dass an schönen Wochenenden der Andrang an der Bahn sehr gross ist, wir mussten ca 1h warten, bis wir rauf transporiert wurden. In dieser Zeit hätte man auch fast selber aufsteigen können, gerade weil die Bahn nicht genau zur Aufstiegroute führt. Während des Aufstiegs führten wir in einer Pause eine kurze LVS Instruktion durch, um den Anfängern den korrekten Umgang damit zu vermitteln. Auf einer guten, ausgetretenen Spur gings danach mehr oder weniger zügig auf den Gipfel. Der letzte Teil am Stahlseil war problemlos.
Nach Rast und Pause gings an die Abfahrt. Die grosse Ernüchterung kam bald, der eigentlich ziemlich lässige Gipfelhang war total zerpflügt, nichts mit First Lines etc. Aufgrund des Pistentrainings sehr motiviert, wollte ich natürlich den einen oder anderen schönen Telemarkturn in den Powder ziehen, was mir nach ca. 200hm Abfahrt ziemlich zum Verhängnis wurde; beim Überqueren der Aufstiegsspur grub sich mein hinterer Ski zu tief ein und ich machte den Flieger auf Kopf. Es sollte nicht der letzte bleiben ;). Da mir danach der Nacken und die Wirbelsäule schmerzten (ist nur eine Zerrung), gings eher gewohnt im Alpin-Stil weiter. Weiter unten im Wald gabs dann doch noch untracked Powder, was auch das eine oder andere coole Actionfoto her gab.

Overall kann man sagen, coole Session, cooler Schnee (Lawinensituation war auf der ganzen Tour bedenkenlos), Fahrkünste dürfen noch optimiert werden 😉

Powder im Toggenburg

Powder im Toggenburg

DSC00479.JPGNachdem es die ganze Woche geschneit und ca. 50cm Pulver hingeworfen hat, war es eigentlich klar, dass man dieses Weekend im Schnee verbringen muss. Ich musste darum nicht lange überlegen und habe am Donnerstagabend eine Tour auf den Gulmen im Toggenburg ausgeschrieben (auf www.backcountry.ch). So fanden sich also am Samstagmorgen bei stöberndem Schneetreiben 4 muntere Gestalten in Stein wieder, und nachdem Dani’s Auto mit etwas  Nachhilfe vom Pfadpflug sauber einparkiert war gings los. Nach ca. der Hälfte des Aufstiegs waren dann alle, die vor uns gestartet waren, aufgeholt oder umgekehrt. Also kamen wir auch noch in den Genuss des Spurens. 😉 Da wir in nicht sehr steilem Gelände mindestens 2x ein Wumms Geräusch hörten, stiegen wir nicht auf den Gulmen auf, sondern steuerten nach einer Pause bei Sonnenschein direkt zu den Häderenbergen. Dort bescherte uns eine nicht ganz optimale Routenwahl noch etwas Kraxeln auf allen Vieren. Kurz danach gings los im Pulver. Da jedoch am Anfang der Abfahrt immer wieder etwas flachere Abschnitte mit steilen Waldpartien abwechslen, mussten unsere Border  etwas mehr schwitzen als wir Skifahrer. Fette Skis wären halt schon optimaler 😉 Der darauf folgende Häderenhang war einfach nur geil, auch wenns mich mit den Telemarkskis das eine oder andere Mal frontal auf die Fr…. geworfen hat. Who cares bei 50 cm Powder 🙂 …

Am Sonntag gings mit Nadine auf dem Hemberg Schneeschuh laufen. War ganz gemültich, ausser dass das schöne Wetter genau zu diesem Zeitpunkt vorbei war, als wir los gingen. Trotzdem war es eine ganz angenehme Runde mit drei Beizen auf dem Weg, wobei, weil markierte Route (Globaltrail), sehr oft begangen. Selber spuren muss man da selten…