Category: Outdoor Sports

Schweizer Klettersteig-Geschichte

Schweizer Klettersteig-Geschichte

Nach zwei Wochen Ferien am Meer und höchster Erhebung von 180MüM wollten wir mal wieder richtige Berge sehen. So entschlossen Nadine und ich, nach Flims zu fahren und über den ältesten Klettersteig der Schweiz auf den Fil de Cassons aufzusteigen.

Da wir uns erst am Samstagabend um 19 Uhr für diese Tour entschieden, mussten wir am Sonntagmorgen als erstes in Flims eine Klettersteigausrüstung für Nadine mieten. Dies ging problemlos im Hotel Bellevue, welches die Sets vom Sport Beat jeweils am Sonntag vermietet. Danach fuhren wir mit dem Auto zur Talstation der Milchseilbahn in Fidaz. Da die ca. 10 Parkplätze dort schon belegt waren, stellten wir unser Auto beim Wegweiser / Hydrant unterhalb der Bahn steil in den Hang. Subaru AWD sei dank ;). Besser wäre wohl, das Auto bei der Talstation der Flimser Bergbahnen ins Parkhaus zu stellen und dann mit dem Postauto nach Fidaz zu fahren. Danach gings ca. 20min durch den Wald bis zum Einstieg des Klettersteigs.

Der Klettersteig ist sehr schön gemacht, hauptsächlich mit Leitern und aufgrund seiner geringen Schwierigkeit auch für Kinder geeignet. Am Ende des Steigs gelangt man auf die Alp Flimserstein, wo ein einen Selbstbedienungs – Alpenkiosk erwartet. Von dort kann nach Bargis abgestiegen oder aber zur Seilbahnstation Cassons aufgestiegen werden. Wir entschieden uns für den Aufstieg über die Mutta Bella zum Fil de Cassons und von dort per Seilbahn zurück nach Flims. Die Talfahrt kostet 29 CHF, allgemein waren die Preise im Bergrestaurant Cassons eher im höheren Preissegment angesiedelt, hatte ich das Gefühl.

Nach 5h Wandern hatten wir die 1550hm hinter uns gebracht und genossen auf dem Fil de Cassons die Aussicht und beobachteten die Gleitschirmflieger bei deren Start. Danach gings per Seil- und Sesselbahn runter nach Flims und von da mit dem Postauto zurück nach Fidaz.

Campingferien in Rovinj 07.-19.08.2010

Campingferien in Rovinj 07.-19.08.2010

Nach den gemütlichen Campingtagen vor einem Jahr am Moon and Stars in Locarno waren Nadine und ich überzeugt, unser “kleines” Zelt ein weiteres Mal für eine längere Zeit aufzustellen. Im Frühjahr, nachdem wir uns an der Ferienmesse in St. Gallen über mögliche Campingdestinationen informiert hatten, entschieden wir uns für Rovinj in Kroatien, genauer für den Campingplatz Veštar.

Rovinj ist ein sehr schönes Städtchen mit einer wunderschönen Altstadt und vielen guten Restaurants. Ebenfalls ist die Umgebung ganz passabel, ca 1km südlich von Rovinj befindet sich ein Klettergarten direkt am Meer, und drei Mountainbikerouten sind ausgeschildert. Die Karte dazu erhält man gratis im Tourimusbüro von Rovinj.

Am Samstagmorgen gings um 3 Uhr los Richtung München – Salzburg – Ljubliana – Rovinj. Nach viel Regen und einem Fuchs, den wir in den Himmel beförderten landeten wir vor dem Tauerntunnel im 16km langen Ferienstau. Somit zog sich unsere Anreise etwas in die Länge, nach 13.5h waren wir dann auf dem Campingplatz. Dort wurde uns zuerst eine etwas gar kleine Parzelle zugewiesen, nach ein wenig reklamieren konnte wir dann aus 5 verschiedenen auswählen und rechtzeitig vor der Dämmerung stand das Zelt.

Die nächsten zwei Tage war dann Relaxen angesagt. Danach wurden wir aktiver, Mountainbiking, Klettern und Kajak fahren standen in den folgenden Tagen auf dem Programm, sowie ein Ausflug zum Limskikanal und nach Pula, wo wir das Amphitheater bestaunten. Ansonsten hat Pula nicht viel zu bieten, mir persönlich hat Rovinj viel besser gefallen.
Während den 12 Tagen Urlaub regnete es 1-2 Tage, wobei sich unser Zelt einmal mehr als grösstenteils dicht bewährte.

Die Rückreise nahmen wir am Donnerstag in Angriff, nachdem wir den gesamten Kofferraum inklusive runtergeklappten Sitzen gefüllt hatten, gings diesmal mehr oder weniger ohne Stau auf der gleichen Route wieder zurück in die Schweiz.

Pfingsten im Schnee

Pfingsten im Schnee

Obwohl Meteo für die Pfingsten sommerliche Temperaturen prognostizierten, zogs Nadine und mich nochmals in den Schnee, ins Spitzmeilengebiet. Weniger der Schnee, sondern mehr ein ruhiges und gemütliches Wochenende auf der im 2007 neu erbauten Spitzmeilenhütte war ausschlaggebend für die Wahl des Programms.

So wanderten wir am Samstag vom Parkplatz Steinbrugg im Schilstal über Lauiboden zur Spitzmeilenhütte. Auf dem Weg überholte uns Fridolin, der Hüttenwart, mit seinem Auto und anerbot uns, ihm die Rucksäcke bis auf die Alp Lauiboden mitzugeben. Wir musste natürlich nicht lange überlegen :). Im oberen Teil des Hüttenzustiegs zogen wir dann die Schneeschuhe an, da es doch noch das eine oder andere durchgehende Schneefeld hatte. Bei der Hütte angekommen, wurden wir freundlich von Claudia in Empfang genommen. Zusammen mit Fridolin führt sie die Hütte. Neben uns war noch eine 5er Gruppe auf der Hütte, d.h. ganze sieben Gäste teilten sich die wunderschöne und komfortable Unterkunft. Nachdem das Hüttenwartpaar mit Hilfe des Hüttenchefs Walter Brühlmann des SAC Pizols die Probleme mit der Transportbahn gelöst hatten, zauberten sie uns ein leckeres Nachtessen auf den Tisch. Ein paar Hüttenkaffees später zogs uns dann in die Federn bzw. in unser 4er Zimmer, welches wir zu zweit bewohnten.

Am Sonntagmorgen starteten Nadine und ich nach einem reichhaltigen Frühstück auf unsere Schneeschuhtour um den Spitzmeilen (Spitzmeilenhütte – P2253 – Wegweiser bei Spitzmeilen – Wissmilen – P2318 – Hütte). Oberhalb von ca. 2000m hat es zur Zeit nordseitig noch eine durchgehende Schneedecke. Nach ca. drei Stunden waren wir wieder zurück auf der Hütte, wo wir uns nochmals mit Ovo und warmem Kuchen für den Abstieg stärkten. Nachdem wir uns bei Claudia und Fridolin für die super Bewirtung bedankt hatten, gings wieder über den Zustiegsweg zurück zum Auto.

Trotz müden Beinen war es ein super gemütliches und erholsames Weekend. Speziell für einfache Schneeschuhtouren und im Sommer für schöne Wanderungen bietet sich das Gebiet um den Spitzmeilen optimal an. Eine Übernachtung in der Spitzmeilenhütte kann ich nur weiterempfehlen, da ist der Gast definitiv König!

Alles riskiert, nichts gewonnen

Alles riskiert, nichts gewonnen

Diese Überschrift, aufgeschnappt im legendären Kurhaus Bergün, durfte für unsere Sonntagstour getrost auf Alles riskiert, nur gewonnen umgeschrieben werden. Angereist am Samstagabend, starteten wir das Weekend bei einem Calanda in der Hotellobby des Kurhauses. Nach kurzer Absprache war das Tourenziel für den Sonntag festgelegt, auf den Piz Laviner (1400hm ZS-) sollte es gehen, Tagwach um 5 Uhr.

Etwas nach 6 Uhr gings dann in Naz los, die Skis geschultert, bis auf die Alp Mulix. Von dort per Skis nicht wie der Tourenführer vorschlägt über dem Felsband Sur la Crappa durch (wegen Lawinenkegel), sondern unten bei Punkt 2243 weiter durch die Schneise SW auf ca. 2500m, dann von dort wieder der in Richtung Süden der offiziellen Route nach in Richtung F. da Bever und von dort über den SE Grat auf den SW Grat. Über diesen in leichter Kraxlerei auf den Gipfel. Abgefahren dann über die Hänge unterhalb P. 3052, bei P. 2423 dann durch ein Couloir zu Punkt 2243 zurück.

Da es in der Nacht klar war, trug der Schnee wunderbar beim Aufstieg, in der Abfahrt um ca. 12 Uhr war er dann doch schon etwas zu nass, als dass man noch von schönem Sulz hätte sprechen können. Trotzdem wars eigentlich ganz passabel zu fahren.

Danach zurück ins Hotel, kurz geduscht und wieder auf der leeren Albula Strasse zurück in die Heimat. Trotz der etwas unsicheren Wetterprognose hat sichs einmal mehr bewährt, einfach mal schauen zu gehen, wir hatten bis um ca. 11 Uhr klarer Himmel, danach ein Gemisch aus Sonnenschein und bedecktem Himmel. Wer sich mal ins Jahr 1910 zurück versetzt fühlen möchte, dem kann ich mit gutem Gewissen das Kurhaus Bergün empfehlen ;).

Segnas West

Segnas West

P1000206.JPGVor ca. einem halben Jahr, als ich das erste Mal auf mit Heinz, meinem “privaten Telemarkinstruktor”, auf dem Vorab mit Telis unterwegs war, zeigte er mit dem Stock auf die und sagte: “Im Frühling dann, bei perfekten Firn/Sulzverhältnissen, packen wir diesen”. Meine Antwort lautete: “Mit den Freerideskis, ok, aber mit den Telis, no chance…”.

Nach etwas Skypen am Freitagabend mit Heinz war der Plan gemacht, Piz Segnas, Abfahrt über Westflanke, allenfalls, wenn Schnee nicht optimal (oder Schiss in der Hose) Abfahrt über Normalroute möglich. Telis und Helm obligatorisch, Gstälti mal anziehen, dann hats die Rega einfacher zum Retten… wenn das nicht mal eine Materialansage war! Ein Namics Rundmail an mögliche andere Aspiranten blieb leider ohne grosse positive Resonanz, so starteten wir zu zweit.

In der Gondel in Laax trafen wir zwei Kollegen von Heinz, ebenfalls mit Telis unterwegs, auf die Antwort auf die Frage, was dann unser Plan seie, kamen nur Sätze wie “lieber ihr wie ich” oder “irgendwie kommt man immer runter” oder “da bräuchte ich Windeln”. hmm.

Von La Siala gings dann los auf die Ebene von Las Palas runter, von dort dann mit den Fellen über den Boden von Segnas Sura auf das Surenjoch und dort dem Grat folgend auf den Piz Segnas. Allgemein war sehr frühlingshaftes Wetter, erst oberhalb des Surenjoch kam Wind auf und das T-Shirt reichte nicht mehr. Dort war dann der Schnee auch windgepresst und hart, womit die Harscheisen auch noch zum Einsatz kamen. Der Aufstieg aufs Surenjoch ist über ca. 60 hm sehr steil, wir mussten da die Skis ausziehen und zu Fuss aufsteigen.

Auf dem Gipfel dann zuerst ein Blick in die W-Flanke, dann etwas Kleines essen und trinken, dann die etwas unnötige Frage “fliegt die Rega auch bei Asche in der Luft”. Nach einem kritischen Blick und dem Check des Schnees in der Flanke (etwas tiefer Sulz, aber sollte gehen) gings los. Heinz machte souverän der Anfang, ich folgte. Da die Rille in der Mitte unten mit Lawinenschnee und oben mit diversen “Schneerugeln” gespickt war, wählten wir die Linie links davon (von oben). Unten gabs dann herrlichen Sulz, welchen wir mit eleganten Teleturns auszeichneten. Mit etwas Traversieren und einmal kurz Skitragen konnten wir noch runter nach Flims mit den Skis fahren.

So, geil wars, morgen Sonntag ist noch der letzte Saisontag in Laax, danach sind die Bahnen geschlossen.