Category: Outdoor Sports

Lötschental again

Lötschental again

Nachdem Danski und ich vor ca. 5 Jahren bereits zweimal das Lötschental besucht und diverse Abfahrten auf der Nord und Südseite des Tals unter die Skis genommen hatten, gings diesmal mit Nadine ins urige Häuschen in Blatten. Da es für Nadine seit langem wieder Skiferien in der Schweiz und nicht im Familienrahmen war und es eigentlich meine Idee war, nach Blatten in die Skiferien zu fahren, musste ich mir schon ein paar Gedanken zum Wochenprogramm machen. Der Satz “Wenns dann halt nicht schön Wetter ist, gehen wir wieder früher nach Hause” aus dem Munde von ihr in Bezug auf die nicht ganz 100% schöne Wetterprognose für die Woche war dann Beweis genug, dass man(n) nichts dem Zufall überlassen durfte 😉 .

Grundsätzlich war das Tagesprogramm wie folgt: +-8 Uhr Tagwacht – Öfen einheizen – kurz im Dorfladen einkaufen – Zmorge – Tagesprogramm – Nachtessen – Relaxen (Lesen, Puzzle machen, Wein trinken…) – go pfuse

Am Samstag war Anreisetag, ohne jeglichen Stau reisten wir von Wil nach Blatten durch den Lötschberg-Autoverlade-Tunnel an. Zmittag gabs im Berner Oberland am Blausee, wo wir uns Forellen von der hauseigenen Zucht zu Gemüt führten. Kann ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen, nicht nur das Essen, auch der Rundgang durch die Zucht und der Blausee sind sehr eindrücklich!
In Blatten angekommen, trafen wir auf Kathrin und Sämu, von welchen wir die Wohnung mieten durften. Sämu erklärte mir nochmals (5 Jahre ist irgendwie doch eine lange Zeit…), wie so alles mit dem Heizen etc. funktioniert und kurz darauf trafen auch Marco, Regi und Lena ein, welche den Tag noch auf der Piste verbracht hatten. Nach einem Wilkommens- oder Abschiedsapéro mit Lötschentaler Wurst und Walliser Wein machten sich die Berner auf den Heimweg, die St. Galler blieben noch das eine oder andere Glas länger, wobei wir noch sensationelle News erfahren durften. 🙂

Am Sonntag und Montag war dann Telemark-Unterricht angesagt, ich durfte Nadine in die faszinierende Welt der freien Ferse einführen. Wobei es (wie so vieles Neue, was gelernt werden will) am Anfang etwas Tribut und Durchhaltewille erforderte. 😉 Nach ca. 3h Unterricht gabs dann Zmittag und danach war Relaxen auf der Sonnenterasse angesagt, um danach nochmals ein paar Bögen in den Schnee zu ziehen.

Am Dienstag zog schlechtes Wetter auf. Um zu testen, ob Nadine mit meinen Touren-Skis und Ihren Skischuhen aufsteigen kann, machten wir eine kleine Skitour auf die Fafleralp. Die Fafleralp ist im Winter nicht mit dem Auto erreichbar, trotzdem hatte das Hotel Fafleralp geöffnet, wo es fein Zmittag gab. Auf der Loipe gings danach zügig zurück nach Blatten.

Eigentlich wollten wir am Mittwoch per Ski-Tour über die Gitzifurggu nach Leukerbad sprudeln gehen. Da es jedoch praktisch keinen Neuschnee gegeben hatte und die Sicht gleich null war, gings mit dem Auto runter ins Tal und dann wieder rauf nach Leukerbad ins Burgerbad. Ich persönlich war etwas enttäuscht vom Bad, in den Kabinen stank es irgendwie nach Erbrochenem, es war kalt in den Gängen und die Bäder waren überfüllt. Würde wohl das nächste Mal wieder die Lindner Alpentherme bevorzugen.

Frisch gestärkt und erholt vom Sprudeln, war am Donnerstag nochmals Telemarken angesagt. Dabei durfte ich mit Freude feststellen, dass Nadine auf der blauen Piste schon elegant in die Knie geht. (Siehe Fotos)

Da es auf dem Simplon gemäss den Messstationen ca. 30cm Neuschnee gegeben hatte, gings am Freitag bei schönstem Wetter auf den Simplonpass. Von dort war das Spitzhoreli, eine leichte, südexponierte Skitour unser Ziel. Die Skitour hatte ich am Abend davor mit Hilfe von Ipad (Kartenmaterial, Touren/Routeninfos aus dem Internet) und Iphone (WhiteRisk SLF Schneedaten) geplant. So starteten wir ohne Karte, und prompt landeten wir anstatt auf der Üsseri Nanzlicke auf der Inneri Nanzlicke, was sich jedoch im Nachhinein als ganz gut heraus stellte, da die breite Masse aufs Spitzhorli wollte, dort jedoch der Gipfelhang abgeblasen und der Wind sehr stark war. So entfernten wir die Felle von den Skis und cruiseden im unverspurten Pulver wieder zurück auf den Simplonpass.
Zurück in Blatten, machte sich bei uns bereits eine gewisse Wehmut breit, mussten wir doch am nächsten Tag nach Hause reisen. Doch wir hatten die Rechnung ohne Sämu gemacht; plötzlich läutete das Telefon und er eröffnete uns, dass wir noch ein Tag länger in Blatten sein könnten, da die nächsten Gäste erst am Sonntag anreisen würden. Da mussten wir nicht lange überlegen und verlängerten spontan bis am Sonntag.

Doch verflixt, was machen wir nun am Samstag… Schneewanderung? Ausflug nach Zermatt? Skifahren? Schlussendlich gings auf die Piste, wobei das gemütliche Priorität hatte, so war bereits um 11 Uhr der erste Lumumba angesagt 😉

Am Sonntag hiess es dann, Koffer packen, putzen und Adieu schönes Lötschental sagen. Wir kommen bestimmt wieder. 🙂

So durchgeplant, wie das nun allenfalls tönen könnte, war es sicherlich nicht 😉 . Es war eine grandiose Woche, wobei auch das Kulinarische stimmte, Nadine verwöhnte mich Tag für Tag mit einfachen, aber herzhaften Menüs. Natürlich unterstützte ich sie dabei so weit ich konnte… Ihre anfänglichen Bedenken gegenüber der Wohnungsinfrastruktur (“weisch, i bi scho inne Feriäwohnig, döt häts gär nüt gha, mer händ alles selber müäsä mitneh”) verflüchtigten sich schnell, obwohl klein, war wirklich alles Notwendige vorhanden.

In diesem Sinne nochmals ein herzliches Dankeschön an Sämu und Kathrin für die ganz gemütliche und komfortable Unterkunft, wir hatten eine super Zeit im Lötschental!

Skitour Selun

Skitour Selun

Das schöne Wetter ausgenutzt und mal wieder mit den Skis von Starkenbach über Strichboden auf den Selun.
Oben auf dem Rücken stark verblasen, unten reichte der Schnee gerade noch knapp bis zum Parkplatz.

Schneeschuhtour Wildhauser Gulmen

Schneeschuhtour Wildhauser Gulmen

Wenn ich vom Gulmen im Toggenburg spreche, meine ich normalerweise den einen bei Amden. Dass es jedoch oberhalb Wildhaus noch einen “Gulmen” gibt, lernte ich auf der Suche nach einer schönen Schneeschuhtour mit 500 bis 1000hm Aufstieg.

Nadine wünschte sich eine Tour mit etwas mehr hm. Diesem Wunsch kam ich gerne nach, so machten wir uns im alten Jahr noch in Wildhaus auf den Weg. Bei der Talstation dem Wanderweg nach übers Bodenweidli alles dem Fahrweg nach bis ca. 1350müm, dann von dort einer guten Spur nach bei P 1442 vorbei zu den Gulmenhüttli und danach über den weniger stark bewaldeten Rücken bis zu den Steinmanndlis auf dem Gipfel.
Wir wurden mit einer herrlichen Aussicht aufs Nebelmeer belohnt, die letzten, (für die einen 😉 ) etwas strengen Höhenmeter waren schnell vergessen.
Der Abstieg erfolgte über den gleichen Weg wie beim Aufstieg.

Sommerreisli mit Vollton

Sommerreisli mit Vollton

Ganz überrascht stellte ich an der HV fest, dass auch Vollton vom allgemein aufkommenden Wanderfieber gepackt wurde; beim Zusammenstellen des Jahresprogramms wurden zwei Wanderungen ins Programm aufgenommen. Einmal eine im Schnee mit Schneeschuhen (da gings auf den Tanzboden) und das andere Mal sollte es gar eine zweitägige Wanderung werden. Als Peter und ich dann vor ca. 2 Monaten mit den Vorbereitungen für das Sommerreisli starteten, waren mir als “Anforderung” nur noch folgende drei Punkte im Kopf:

  1. Wanderung
  2. Übernachtung in SAC Hütte
  3. Action Programm am Sonntag, damit der Ausflug nicht ganz so langweilig wird…

Nachdem die Wetterprognosen anfangs Woche noch ziemlich übel aussahen, kündigte sich im Verlaufe der Woche immer mehr Sonnenschein aufs Wochenende an. Trotzdem gab es ein paar Telefonanrufe von besorgten Reisleinteilnehmern, doch Peter und ich entschieden, das geplante Programm durchzuführen, allenfalls bei schlechten Verhältnissen etwas abgekürzt.

So starteten wir am Samstagmorgen mehr oder weniger pünktlich mit zwei Umwegen über Niederstetten und Wil in Richtung Wolfenschiessen. Dort angekommen, gabs für die dies brauchten noch ein kleiner Zmorgen und Kaffee, bis es mit dem Postauto nach Oberrickenbach ging, wo wir mit dem Bähnli auf die Bannalp schwebten. Es erwartete uns eine ganz mystische Atmosphäre; eigentlich waren wir voll im Nebel, knapp unter der Obergrenze, was die Sonne leicht durchscheinen liess. Dies entmutigte uns natürlich nicht, in der ersten Beiz etwas Energie in Form von Kafilutz zu tanken, bis es definitiv mit Wandern los ging. Die folgenden Schritte auf die Bannalper Schonegg gingen dementsprechend leicht, wobei sich bereits bei den ersten Personen die noch nicht eingelaufenen Schuhe bemerkbar machten. Immer wieder riss es auf, bis wir auf ca. 2300 müm die Nebelschicht hinter uns liessen. Nach einer kurzen Mittagsrast gings dann weiter auf das Rotgrätli, welches mit 2559 müm der höchste Punkt der Wanderung war. Ganz kurz konnte man von diesem Punkt aus die Aussicht auf den Titlis geniessen, bis wieder der Nebel kam und uns dicht umhüllte. Der Abstieg zur Rugghubelhütte ging zügig.

In der Hütte wurden wir mit heissem Hüttentee begrüsst. Danach bezogen wir den Schlag und verbrachten die Zeit bis zum Znacht mit Jassen und Tratschen. Das Programm nach dem leckeren Znacht war ähnlich, wobei sich Peach als Ligretto-Master und Oli als (vorübergehender) Jasskönig 😉 heraus kristallisierten. Im Eifer des Ligretto-Gefechts gab es sogar Beinkrämpfe :). Das die Wanderung offenbar bleibende Eindrücke hinterliess und Chrigi stark vermisst wurde, durften wir in in der Nacht akustisch zu Kenntnis nehmen.

Das Aufstehen fiel mir und ich denke auch den meisten Volltönlern nicht sehr schwer, erwartete uns doch ein blauer Himmel, gelb beleuchtete Berggipfel und ein Nebelmeer im Tal.
Gewisse Teilnehmer waren von diesem Panorama so überwältigt, dass sie gar nicht mehr von der Hütte bzw. aus dem Bett wollten ;). Nach dem Frühstück gings dann um 9:15 los in Richtung Brunni, wo uns am Herzlisee das Action – Programm erwartete. Da Claudia mit den Blasen am Fuss nicht mehr unbedingt viele Höhenmeter machen wollte, gingen die Mädels auf den Kneip – Kitzelpfad, während die Jungs die Klettersteig-Sets montierten und sich mental auf den Zittergrat vorbereiteten. Die Entscheidung für die Route war relativ schnell gefällt: auf der einfachen Brunnistöckli Route hatte es sehr viele Leute, die mittlere Rigidalstockroute war mit ca. 4h sehr lange, somit blieb nur noch der Zittergrat übrig… Nur für fortgeschrittene Klettersteiggeher hiess es auf der Routenbeschreibung, die Schwierigkeit wird mit einem C-D (höchste Wertung: E) bewertet. Bei ein paar Stellen war dann bei ein paar Volltönlern tatsächlich der Name der Route Programm. Finally erreichten alle Teilnehmer, mit viel Adrenalin gepusht, den Gipfel.
Danach futterten wir in der Brunnihütte Zmittag. Per Sessel- und Seilbahn gings dann runter nach Engelberg. Dort genossen wir nochmals etwas die Sonne und nahmen dann mit dem Zug und ab Wolfenschiessen wieder per PW die Heimreise in Angriff.

© der Fotos bei Pascal Dönni und mir

Top of SG: Ringelspitz

Top of SG: Ringelspitz

Jedem St. Galler sollte der Name Ringelspitz etwas sagen; genau, es ist der höchste Berg in unserem schönen Kanton. Nicht nur aufgrund diesem, aber auch wegen der markanten spitzigen Form, die man von weitem her sieht, war dies für Danski und mich schon lange ein Kandidat auf der Liste.

Da die Ringelspitzhütte ausgebucht war, zogen wir, inspiriert vom Hikr-Post von Bombo, mit Bike, Zelt und Hochtourenausrüstung von Vättis los. Der Aufstieg mit dem Bike inklusive 15kg Rucksack bis auf die Grossalp kostete die eine oder andere Schweisstropfe. Danach gings per pedes weiter, an der Ringelspitzhütte vorbei bis nach Hinteren Bäch, wo wir ein perfektes Plätzchen für unser Zelt fanden. Sehr imposant war dort der kleine Canyon, welcher vom Wasser in runde Formen ausgewaschen wurde. Nachdem wir lecker Pasta vom Benzinkocher gespeist hatten, zogen wir uns bald mal ins Zelt zurück. Bei 6° ist halt ein flauschiger Daunenschlafsack nicht zu verachten ;).

Am Sonntagmorgen riss uns der Wecker um 4 Uhr aus dem Schlaf, nach einem leichten Frühstück im Schlafsack zogen wir um 4:30 Uhr in Richtung Sandböden auf. Von dort über viel Geröll rechts am Taminsergletscher vorbei zum Einstieg des Mittelgrats. Mit der Sonne im Gesicht über den brüchigen Grat bis zur Hauptverschneidung, wo sich die erste Abseilstelle befindet. Dort links haltend, dann sofort wieder rechts eine Platte hoch (Bohrhaken) mehr oder weniger dem Grat folgend nach oben. Leider hat sich bei mir nach der zweiten Kletterstelle ein Griff gelöst, was ein paar Meter Flug, ein paar Schrammen und ein verstauchter Fuss zur Folge hatte. Nachdem ich nach dieser (ungesicherten) Aktion etwas verwirrt war, liess ich Danski den Vortritt. Danach gings weiter luftig bis auf Vorder Ringel, von da über den Ringelfirn bis unterhalb des Turms und dort nochmals luftig auf die Spitze rauf zum Gipfelkreuz.

Nach kurzer Mittagspause seilten wir über den Turm ab und wählten zum Abstieg die Route über das Tschepband. Nachdem wir steil auf das Band abgestiegen waren, gings wenig schwierig dem vorgetretenen Pfad entlang nach Tschep und von dort per Geröllsurfing vom Feinsten bis nach Sandböden zurück. Dann zurück zum Zelt, Zelt abbrechen, zur Ringelspitzhütte (haben feine selbst gebackene Nussgipfel), auf die Grossalp und von dort mit den Bikes zurück nach Vättis.

Eine ganz coole Tour, aufgrund unseres frühen Starts von Hinteren Bäch waren wir sämtlichen anderen Berggängern eine Stunde voraus, d.h. keine Staus bei den Schlüsselstellen und Gipfel für uns :). Der Auf/Abstieg per Bike lohnt sich definitiv, gerade mit meinem vertretenen Fuss war ich froh, die letzten 1000hm nicht zu Fuss, sondern mit dem Velo absolvieren zu können.