Sommerreisli mit Vollton

Sommerreisli mit Vollton

Ganz überrascht stellte ich an der HV fest, dass auch Vollton vom allgemein aufkommenden Wanderfieber gepackt wurde; beim Zusammenstellen des Jahresprogramms wurden zwei Wanderungen ins Programm aufgenommen. Einmal eine im Schnee mit Schneeschuhen (da gings auf den Tanzboden) und das andere Mal sollte es gar eine zweitägige Wanderung werden. Als Peter und ich dann vor ca. 2 Monaten mit den Vorbereitungen für das Sommerreisli starteten, waren mir als “Anforderung” nur noch folgende drei Punkte im Kopf:

  1. Wanderung
  2. Übernachtung in SAC Hütte
  3. Action Programm am Sonntag, damit der Ausflug nicht ganz so langweilig wird…

Nachdem die Wetterprognosen anfangs Woche noch ziemlich übel aussahen, kündigte sich im Verlaufe der Woche immer mehr Sonnenschein aufs Wochenende an. Trotzdem gab es ein paar Telefonanrufe von besorgten Reisleinteilnehmern, doch Peter und ich entschieden, das geplante Programm durchzuführen, allenfalls bei schlechten Verhältnissen etwas abgekürzt.

So starteten wir am Samstagmorgen mehr oder weniger pünktlich mit zwei Umwegen über Niederstetten und Wil in Richtung Wolfenschiessen. Dort angekommen, gabs für die dies brauchten noch ein kleiner Zmorgen und Kaffee, bis es mit dem Postauto nach Oberrickenbach ging, wo wir mit dem Bähnli auf die Bannalp schwebten. Es erwartete uns eine ganz mystische Atmosphäre; eigentlich waren wir voll im Nebel, knapp unter der Obergrenze, was die Sonne leicht durchscheinen liess. Dies entmutigte uns natürlich nicht, in der ersten Beiz etwas Energie in Form von Kafilutz zu tanken, bis es definitiv mit Wandern los ging. Die folgenden Schritte auf die Bannalper Schonegg gingen dementsprechend leicht, wobei sich bereits bei den ersten Personen die noch nicht eingelaufenen Schuhe bemerkbar machten. Immer wieder riss es auf, bis wir auf ca. 2300 müm die Nebelschicht hinter uns liessen. Nach einer kurzen Mittagsrast gings dann weiter auf das Rotgrätli, welches mit 2559 müm der höchste Punkt der Wanderung war. Ganz kurz konnte man von diesem Punkt aus die Aussicht auf den Titlis geniessen, bis wieder der Nebel kam und uns dicht umhüllte. Der Abstieg zur Rugghubelhütte ging zügig.

In der Hütte wurden wir mit heissem Hüttentee begrüsst. Danach bezogen wir den Schlag und verbrachten die Zeit bis zum Znacht mit Jassen und Tratschen. Das Programm nach dem leckeren Znacht war ähnlich, wobei sich Peach als Ligretto-Master und Oli als (vorübergehender) Jasskönig 😉 heraus kristallisierten. Im Eifer des Ligretto-Gefechts gab es sogar Beinkrämpfe :). Das die Wanderung offenbar bleibende Eindrücke hinterliess und Chrigi stark vermisst wurde, durften wir in in der Nacht akustisch zu Kenntnis nehmen.

Das Aufstehen fiel mir und ich denke auch den meisten Volltönlern nicht sehr schwer, erwartete uns doch ein blauer Himmel, gelb beleuchtete Berggipfel und ein Nebelmeer im Tal.
Gewisse Teilnehmer waren von diesem Panorama so überwältigt, dass sie gar nicht mehr von der Hütte bzw. aus dem Bett wollten ;). Nach dem Frühstück gings dann um 9:15 los in Richtung Brunni, wo uns am Herzlisee das Action – Programm erwartete. Da Claudia mit den Blasen am Fuss nicht mehr unbedingt viele Höhenmeter machen wollte, gingen die Mädels auf den Kneip – Kitzelpfad, während die Jungs die Klettersteig-Sets montierten und sich mental auf den Zittergrat vorbereiteten. Die Entscheidung für die Route war relativ schnell gefällt: auf der einfachen Brunnistöckli Route hatte es sehr viele Leute, die mittlere Rigidalstockroute war mit ca. 4h sehr lange, somit blieb nur noch der Zittergrat übrig… Nur für fortgeschrittene Klettersteiggeher hiess es auf der Routenbeschreibung, die Schwierigkeit wird mit einem C-D (höchste Wertung: E) bewertet. Bei ein paar Stellen war dann bei ein paar Volltönlern tatsächlich der Name der Route Programm. Finally erreichten alle Teilnehmer, mit viel Adrenalin gepusht, den Gipfel.
Danach futterten wir in der Brunnihütte Zmittag. Per Sessel- und Seilbahn gings dann runter nach Engelberg. Dort genossen wir nochmals etwas die Sonne und nahmen dann mit dem Zug und ab Wolfenschiessen wieder per PW die Heimreise in Angriff.

© der Fotos bei Pascal Dönni und mir

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