Category: Freeskiing

Blindflug am Chilchalphorn

Blindflug am Chilchalphorn

Eine grandiose Saisoneröffnung sollte es werden, versprach uns doch das SLF mindestens 50cm Neuschnee und der Herr Siegrist vom Meteo “perfekte Wintersportverhältnisse in der gesamten Schweiz”.

Die Vorfreude war dementsprechend gross; die Müdigkeit war dann am Samstagmorgen um 6 Uhr schnell verflogen, als auch die Frau Wernli vom DRS3 unzählige Male meine Entscheidung bestätigte, heute die Skis unter die Füsse zu nehmen.
So traf ich um 7 Uhr bei klarem Himmel Oli bei der Raststädte Heidiland, um diesen vielversprechenden Tag mit einer Tour auf das Chilchalphorn (1400hm, WS, 4h) zu geniessen. Leider zogen etwas nach Chur wieder dichtere Wolken auf, was aber unsere Motivation in keiner Weise dämpfte. Wird sich dann schon wieder verziehen, hat uns ja der Herr Siegrist versprochen…
In Hinterrhein das gleich düstere Bild; jenu, Fell drauf und los. Bis zur Chilchalp konnten wir einer Spur vom Vortag folgen, die Sicht war soweit auch noch ok. Ab dort war dann auch die Schneemenge und Qualität absolut hochwertig. Danach startete unser Bildflug. Mit Hilfe des GPS spurten wir nicht ziellos, aber oftmals etwas orientierungslos durch den Nebel. Immer fest im Glauben an unser seriöses Meteoteam und deren Prognose kämpften wir uns voran. Der Gedanke “Stell dir vor, wir kehren jetzt um und sobald wir unten beim Auto sind, reisst es auf… ” war Motivation genug. Durch ein Wolkenloch fühlten wir uns kurzfristig in unserem Entscheid bestätigt, was aber nach ca. 10min wieder dichtem Nebel wich.
In angeregter Spurarbeit erreichten wir nach 5.5h und ein paar Zusatzschlaufen den Gipfel. Und siehe da, unser Aufwand wurde doch noch in geringem Masse belohnt, wieder riss die Wolke kurz auf und zumindest die obersten 500hm Powder konnten wir mit ganz passabler Sicht shredden. 🙂 Danach gabs nochmals 500hm Blindflug bis wir unter der Wolkendecke waren. Von dort dann mit plötzlich sehr vielen Spuren (offenbar hatten nicht alle den gleich starken Willen wie Oli und ich) wieder runter nach Hinterrhein.

Hausstock: Lange Tour im hintersten Zipfel des Ziegerschlitzes

Hausstock: Lange Tour im hintersten Zipfel des Ziegerschlitzes

“Der Hausstock ist eine der grossen Glarner Skitouren”, kann man im Skitourenführer des SACs lesen. Da dies für Danski, Nic etc. zu langweilig ist (die nehmen lieber die NE Flanke in Angriff), fand ich mit Oli ein idealer Tourenpartner für diese lange und meiner Ansicht nach durchaus auch schöne Skitour.

Um 3:10 Uhr weckte mich mein Iphone, WTF?!? Ah, Frühlingsskitour ist angesagt… So traf ich um 4:30 Uhr Oli beim Jumbo in Bilten und um 5:30 gings in Elm auf dem Waffenplatz Wichlen im Licht der Stirnlampen los. Nach ca. 1h Aufstieg konnten wir das künstliche Licht einpacken, es wurde langsam Tag. Für den ersten Teil sind Harscheisen auf jeden Fall empfehlenswert, danach kann man diese bis zum Gipfelhang wieder einpacken. Die ersten Sonnenstrahlen durften wir auf dem Panixerpass erblicken, wo uns jedoch auch der angekündigte Nordwest-Wind empfing. Nach einer kurzen Rast gings flach weiter, bis es beim Gipfelhang nochmals ordentlich steil wurde (auf 250m durchschnittlich 38°). In guter Spur konnten wir mit den Skis bis auf den Gipfel aufsteigen, wo uns der Wind, nachdem er zuvor fast ganz nachgelassen hatte, mit voller Stärke um die Ohren blies. Die letzten 200hm forderten ordentlich Biss, was unsere Aufstiegszeit auf ca. 6 1/2h ausdehnte. 1900hm wollen schliesslich auch verdient sein… Während dem Aufstieg konnten wir auch Tourengänger beobachten, die die NE-Flanke abfuhren, was auch ganz anständig aussah.
Die Abfahrt war ganz gut, die ca. 2cm Neuschnee deckten die alten Spuren ideal zu und es war wie auf einem ebenen Teppich zu fahren. Zu unserer Freude blieb dies dank dem am Morgen schattigen Tal bis fast zum Parkplatz so.

Rorspitzli – 1975hm an einem Mittwoch

Rorspitzli – 1975hm an einem Mittwoch

Die Schneefälle am vergangenen Wochenende sowie gute Wetterprognosen veranlassten uns, bereits am Mittwoch die Skis unter die Füsse zu nehmen. Nach einer etwas ausgiebigeren Skypesession entschied sich die Crew für eine Tour aufs Rorspitzli im Meiental. Ich, meiner Form zur Zeit nicht so sicher, enthielt mich der Diskussion, da ich je nach Destination ein Alternativprogramm im Hinterkopf hatte. Zum Glück liess ich mich von den Jungs überzeugen, dass 1900hm “schon gehen”.

Kurz nachdem der Entschluss gefallen war, packte ich meine sieben Sachen und reiste zu Danski nach Zürich, um am folgenden Morgen nicht all zu lang anreisen zu müssen. Nach einer kurzen Nacht holte uns Oli um 5 Uhr ab. Im Meien trafen wir auf Renato und Manu. Leider zeigte sich das Wetter nicht wie erwartet mit klarem Himmel und der Schnee war auch nicht mehr so pulvrig wie erwartet. Ich dachte schon Jenu, halt eine Trainigstour. Zumindest das Wetter klarte auf, der Schnee wurde zuunterst leider nicht mehr zu Pulver ;). Der Trichter bei Kartigel trafen wir in hervorragendem Zustand an, die momentane Schneemenge macht so einiges einfacher. Oberhalb diesem spürte man den Windeinfluss im Schnee, teilweise war es noch bester Pulver, teilweise auch hart gedeckelt. Wir spurten bis zum Skidepot unterhalb des Südgrates des Rorspitzli. Von dort durch eine Rinne auf den Grat und über diesen dann mit Steigeisen und Pickel zum Gipfel.
Die Abfahrt war ganz interessant, manchmal schwebte man leicht auf dem Powder, kurz darauf war dann wieder Eisbrechen angesagt. Da ich aufgrund des langen Aufstieg auf meinen schmalen Movement Flame mit Dynafit Set-Up setzte, musste ich in der Abfahrt etwas aktiver fahren. Anfangs ging das ganz gut, jedoch bald resultierte dies in ziemlich schweren Beinen, was dazu führte, dass man nicht mehr immer kontrolliert bremsen konnte… 😉
Unterhalb des Trichters gabs dann noch Pflutschschnee bis runter nach Meien.

Grandiose Skihochtour, wobei ich auf den letzten Meter im Aufstieg sowie in der Abfahrt ziemlich beissen musste. Die teilweise etwas exponierte Kraxelei am Gipfel sorgt für Nervenkitzel, die Abfahrt über die weiten Nordhänge sind klasse, guter Schnee voraus gesetzt.

Schattenhänge – oberhalb Waldgrenze – trocken

Schattenhänge – oberhalb Waldgrenze – trocken

Diese Worte, die im Bulletin auf den Samstag in einem Satz erwähnt wurden, liessen uns am Freitagabend erahnen, dass unsere Entscheidung, die Nordhänge unterhalb des Tüfelsjoch im Glarnerland zu inspizieren, nicht ganz verkehrt war.

Wir starteten mit der ersten Seilbahn (offiziell 7 Uhr, bei Voranmeldung auch früher) von Urnerboden auf Fisetengrat. Unser erstes Ziel, der Gemsfairenstock erreichten wir auf vorwiegend hartem Schnee, teilweise mussten auch aperé Stellen traversiert werden. Danski und Peter stachen ca. 100m unterhalb des Gipfels direkt in die steile Südflanke; Eva, Andreas, Matthias und ich fuhren entlang der “offiziellen” Route auf den Claridenfirn runter. Der folgende Aufstieg aufs Tüfelsjoch glich einer Sauna, zumindest bis auf T-Shirt konnte man sich getrost entblössen. 🙂 Danski und Andreas versuchten sich am Bocktschingel, der schon zu weiche Schnee hinderte die beiden jedoch am Gipfelerfolg.
Vom Tüfelsjoch gibts zwei Möglichkeiten, um auf die schönen Nordhänge zu gelangen, einerseits kann links beim tiefsten Punkt zwei mal abgeseilt werden, andererseits kann rechts mit Hilfe einer Kette in ein Schneefeld gequert werden. Das an der Kette montierte Fixseil ist zur Zeit zur Hälfte frei, für ein entspanntes Absteigen empfiehlt es sich, ein eigenes Seil dabei zu haben (oder zumindest Steigeisen 😉 ).
Die folgende Abfahrt war bombastisch; von 2900hm bis 1900hm wars Pulver, danach schön aufgefirnt. Schnee liegt zur Zeit noch in Mengen auf dem Urnerboden, so konnten wir ohne Probleme bis nach ganz runter fahren.

Husch auf den Hurst

Husch auf den Hurst

Einen freien Montag (Fasnachtsmontag in Winterthur), schönes Wetter, laut skitouren.ch 15cm Neuschnee in der Region um den Alvier, einen neuen Tourenschuh sowie eine neue Dynafit Bindung; was macht man da wohl?

Man schläft aus und gamed den ganzen Tag. Nöd ganz :). Habe die Skis gepackt und bin seit langem mal wieder mit alpinem Tourenequipment zum Sevelerberg rauf gefahren. Bei Hüseren (977müm) hats noch ordentlich Schnee. Dort tauschte ich das Auto gegen die Skis; ziemlich genau zwei Stunden später stand ich beim Gipfelkreuz des Hurst (1971müm). Die Abfahrt war ganz ansprechend, oben wunderbarer Pulver der dann gegen unten etwas schwerer wurde.