Category: Mountaineering

Surettahornrunde

Surettahornrunde

Ohne Zweifel hat das Skibergsteigen in den letzten Jahren massiv an Popularität gewonnen. Nichtsdestoweniger gibt es immer noch Routen, auf denen man selbst bei schönstem Wetter in absoluter Ruhe aufsteigen kann.

Eigentlich war die gute Weinflasche schon geöffnet und die Filme für eine gemütliche Filmnacht zurecht gelegt, als ich das SMS von Oli sah.

Machen morgen ne tour. Evtl Überschreitung Surettahorn von Splügen nach Sufner-Schmelzi. Interesse?

Erster Gedanke: Eigentlich nicht. 😉
Zweiter Gedanke: Schaus dir mal an.
Nach kurzem Routenstudium im Bünder Skitourenführer und auf der Karte musste ich sagen, dass dies nach einer ganz veritablen Skisafari aussah, abgesehen vom “etwas ruppigen Waldweg” runter nach Sufner-Schmelzi. Und schliesslich hatten Oli und ich noch eine Rechnung offen mit diesem Eck der Schweiz…
Nach einem kurzen Telefongespräch hiess es anstelle gemütlichem Filmabend Skitourenausrüstung packen und Wecker stellen.

Da Max ebenfalls mit dem Auto anreiste, deponierten wir sein Auto in Sufner Schmelzi und fuhren mit meinem nach Splügen zur Talstation der Bergbahnen. Mit diesen ging es hoch ins Skigebiet, wo wir mittels dem Alplistocksessellift ohne Probleme bis nach Berghus, fast auf den Splügenpass, traversieren konnten. Ab dort dann mit den Fellen bis etwas unterhalb der Traverse zum Bergseeli. Da die Schneedecke stark vom Wind bearbeitet war und es doch ordentlich steil wurde mussten wir die obersten ca. 30 hm zu Fuss machen. Erfreulicherweise war es idealer Trittschnee, was uns dazu bewog, auch die Traverse nicht unter die Skis, sondern unter die Füsse zu nehmen. Danach ging es wenig schwierig weiter bis auf den Surettapass. Während wir in den vorherigen zwei Stunden keine Menschenseele angetroffen hatten, herrschte auf dem Pass emsiges Treiben. Zu unserem Erstaunen gab es noch keine Spur aufs Surettahorn, irgendwie wollte niemand spuren… Oli war ziemlich überzeugt, dass die Traverse bei den aktuellen Verhältnissen machbar war, und auch ich hatte mir dies eigentlich gedacht. Doch wenn man direkt vor dieser mächtig eingeschneiten, steilen Wand steht, überlegt man doch gerne nochmals. Nachdem Oli ein Schneeprofil erstellt hatte und eine 1.8m mächtige, solide Schneedecke vorfand, gings für uns beide los. Die ganze Wand präsentierte sich in idealem Trittschnee. Oli spurte ziemlich in der Diretissima auf den Gipfel zu, und ich folgte ihm gerne. Auf dem Gipfel angekommen, mussten wir leider feststellen, dass wir nicht die ersten auf dem Gipfel waren, 5 Italiener waren kurz vor uns vom Süden kommend ebenfalls schon auf dem Gipfel, inklusive Skis.
Nach einem kurzen Zwipf und dem Fussabstieg gings los mit der Abfahrt. Zwei Spuren waren bereits vorhanden, der restliche Platz gehörte uns :). Etwas Pulverschnee auf einer harten Unterlage; ganz ok, um gemütlich runter zu cruisen. Und dann kam der ruppige Wald… da hatte uns der Führer nicht zu wenig versprochen. Aber mit etwas Durchhaltewille konnte man fast alles abfahren/rutschen.

Fazit: Eine sehr schöne Rundtour, die zumindest zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt nicht überlaufen ist.

der 8te von 7; Selun-Ostgipfel

der 8te von 7; Selun-Ostgipfel

Die Churfirsten, unbestritten DAS Wahrzeichen des Toggenburgs, sind auch im Winter schöne und teilweise anspruchsvolle Tourenziele. Da eigentlich schon alle sieben Gipfel das Skitouren Palmarès von Danski und mir schmücken, entschieden wir uns am Samstagmorgen spontan auf der Selamatt, den Selun-Ostgipfel in Angriff zu nehmen.

Natürlich ist man an einem Tag mit blauem Himmel, etwas Neuschnee und mässiger Lawinengefahr nicht alleine mit den Tourenskis unterwegs im Toggenburg. Die grossen Massen ziehen jedoch in eines der Täler, auf den Brisi oder auf den Selun. Kaum hatten wir bei Thurtalerstofel die Loipe verlassen, waren wir plötzlich ganz alleine weit und breit. Einzig ein Frümselanwärter, der jedoch aufgrund der nicht sehr vielversprechenden Schneelage von seinem Vorhaben abkam, trafen wir auf keine andere Menschenseele.
Der Gipfelhang präsentierte sich unverspurt, mit 10cm Pulverschnee auf einer harten Unterlage. Da das Aufsteigen mit Skis mit zunehmender Steilheit mühsam wurde, die harte Unterlage führte immer wieder zu kleinen Rutschern, entschieden wir uns etwas unterhalb des roten Felsens, per Pedes weiterzugehen. Ursprünglich mit dem Zuestoll als Tourenziel geplant, hatten wir die Steigeisen im Rucksack, was im Aufstieg zusätzliche Sicherheit gab, jedoch bei dem momentan sehr guten Trittschnee nicht unbedingt notwendig gewesen wäre. 2 3/4h nach dem Start auf der Selamatt standen bzw. sassen wir auf dem Gipfel und genossen die Ruhe und das wunderbare Panorama.
Wie üblich bei steilen Abfahrten bei solchen Verhältnissen, ist sie einfach viel zu schnell vorbei. Auch die Hänge runter bis nach Thurtalerstofel waren ganz angenehm mit weiten Bögen zu cruisen, die darauffolgende (Brisi-) Waldabfahrt nach Alt St. Johann dann aufgrund der vielen Spuren etwas ruppig.

Fazit: Sucht man im Toggenburg einen anspruchsvollen Ski-Gipfel abseits der grossen Massen und sind die Verhältnisse sicher, bietet sich der Selun-Ostgipfel als wunderbares Tourenziel an.

Klettersteig Sulzfluh

Klettersteig Sulzfluh

Die Sulzfluh, eine markante Erhebung im Rätikon auf der Grenze Schweiz/Österreich, ist im Winter eine lohnende Skitour, im Sommer für Wanderer, Kletterer und seit 2005 auch für Klettersteiggänger ein Eldorado.
Letzteres war dieses Wochenende unser Ziel, ein 450hm hoher, mit Eisen versehener Pfad quer durch die Südwand.

Das Auto parkierten wir auf dem P6, dem letzten für Tagesparkierer mögliche Parkplatz zwischen St. Antönien und Partnun. Von dort bis zum Hotel Alpenrösli , ab diesem den blauen Wegweisern folgend bis unter die Südwand der Sulzfluh. Danach mit montiertem Steigset durch die Wand. Im Grossen und Ganzen technisch wenig schwierig, jedoch aufgrund der Länge doch nicht zu unterschätzen, etwas warme Unterarme gibts allemal. Vom Gipfelkreuz dann dem markierten Bergweg folgend über das Gemschtobel wieder zurück zum Alpenrösli und nach gelöschtem Durst runter zum Parkplatz.

Start Parkplatz: 10:15
Einstieg Klettersteig: 11:50
Gipfel: 13:20
Parkplatz: 15:45

http://www.klettersteigsulzfluh.ch/

Altmann durch den Schaffhauser Kamin

Altmann durch den Schaffhauser Kamin

Auf den Altmann führen verschiedene lohnende Routen; nachdem ich mit Danski vor ein paar Jahren den Ostgrat bezwungen hatte, sollte es diesmal der Schaffhauser Kamin sein. Verglichen mit der Normalroute kann über diesen noch wenig speckig und aufgrund der Südexposition meist trocken aufgestiegen werden.

Ohne üble Gedanken und voller Vorfreude auf die bevorstehende Kraxeltour trafen wir am Sonntagmorgen auf dem Parkplatz etwas oberhalb von Wildhaus ein, wo wir zu unserem grossen Erstaunen auf zwei bekannte 23. Dezember Fondueplauschtouristen stiessen, Soeren und sein Bruder Jonathan sowie deren Kollegen Dani. Da unser Ziel und die Route dahin deckungsgleich war, gings zu fünft los. 🙂

Über das Flürentobel gings auf die Teselalp und von dort über die Chreialp zur Zwinglipasshütte. Dort dem Weg in Richtung Altmannsattel folgend bis zur Geröllhalde unterhalb der Südwand des Altmanns. Über diese dann anfangs etwas mühsam auf den Räseggsattel, wo der Schaffhauserkamin beginnt. Die Schlüsselstelle befindet sich ziemlich am Anfang des Kamin, es sind zwei kurze II-IIIer Kletterstellen, welche auch durch Sicherung/Fixseile entschärft werden könnten, Ringe wären vorhanden.
Danach immer der Nase nach (gerade aus), teilweise in Gehgelände bis auf den Ostgrat. Über diesen dann nochmals durch einen Kamin auf den Gipfel.

Über den Altmannsattel-Nädliger-Wildhuser Schafboden gings wieder zurück nach Wildhaus.

kleine Bike&Hike Runde im Alpstein

kleine Bike&Hike Runde im Alpstein

Dieses Weekend sollte es etwas von allem sein; ein wenig Biken, ein wenig Wandern und ein wenig Kraxeln. Der Hundstein im Alpstein war unser Ziel, da er von allem etwas bot. Zuerst ein grandioser Bikekaltstart von Brülisau durch das saumässig “gäche” Brüeltobel zum Plattebödeli und von dort weiter bis zum Punkt 1317 (Chalberweid). Schuhwechsel und per pedes auf den Widderalpsattel. Dort in Richtung Süden durch die Schlucht in der Nordwand den Markierungen folgend auf den Gipfel. (leichte Kletterei, T5) Vom Gipfel der Normalroute folgend (T4) wieder runter bis zur Bollenwees zum wohlverdienten Bier/Saft. Danach zurück zum Velo und zügig runter nach Brülisau.

Meiner Ansicht ist der Aufstieg durch die Schlucht viel lohnender als der Normalaufstieg und gerade an heissen Sommertagen aufgrund der Nordexposition viel angenehmer zu gehen. Die Zufahrt mit dem Bike durchs Brüeltobel sorgt bestimmt für warme Beine, da hats schon die eine oder andere steile Rampe drunter. Ein Wanderer machte uns darauf aufmerksam, dass auf dem von uns befahrenen Kiesweg Bikeverbot seie, was ich jedoch nicht ganz verstehen kann.

07:30 Uhr : Start in Brülisau
08:15 Uhr : Wechsel Bikeschuhe/Bergschuhe bei P. 1317
10:05 Uhr : Gipfel Hundstein