Month: February 2011

Sunnenhörnli inklusive Abfahrt nach Engi

Sunnenhörnli inklusive Abfahrt nach Engi

Diese Woche war Wunschkonzert, Nadine durfte sich aus dem Buch Die schönsten Skitouren der Schweizer Alpen Ost eine Skitour für den Samstag auswählen. Sie entschied sich fürs Sunnenhörnli im Glarnerland, weil dä Name so herzig tönt… Natürlich war ich da nicht dagegen, liebäugelte ich doch mit den schönen Nordhängen auf der Abfahrt nach Matt.

So fuhren wir am Samstag Morgen mit der 8:50 Uhr Gondel von Matt nach Weissenberge, wo es dann bei Sonnenschein mit den Fellen weiterging. Der Aufstieg gefällt mir landschaftlich sehr gut, gerade bei Neuschnee ist dies eine sehr schöne Route.
Leider war der Schnee im unteren Teil schon sehr nass, was dazu führte, dass Nadines Felle plötzlich im weniger nassen Schnee anfingen, zu stollen. Da ich kein Fellwachs dabei hatte, mussten wir es mit Sonnencréme versuchen, was dann glücklicherweise sogar funktioniert hat.
Auf dem Südgrat wurden die Spitzkehren nochmals geübt, führte doch eine schöne Zick-Zack-Spur dort rauf. Oben angekommen, verliess uns ziemlich bald die Sonne (gar nicht “Sunnenhöreli” like), weshalb wir zügig zur Abfahrt übergingen.
Leider war der Schnee nicht mehr so powdrig-leicht, wie ich es am Donnerstag auf dem Selun erlebt hatte, aber meiner Ansicht nach immer noch sehr gut fahrbar. Unterhalb ca. 1600m wurde es dann harschig, und unterhalb ca. 1200m dann nass. So hatten wir etwa das ganze Programm an möglichem Schnee auf der Abfahrt, was Geist und Körper kräftig forderte… Schlussendlich brauchten wir für die Abfahrt ca. 3h ;).
Von Engi gings per Bus wieder zurück zum Ausgangspunkt bei der Weissenbergebahn.

Pulver im Toggi

Pulver im Toggi

Lange haben wir darauf gewartet, diese Woche kam die Erlösung; 40cm Neuschnee in den östlichen Voralpen. Nachdem leider keiner meiner 284 Freunde auf Facebook Lust verspürte, diesen Powder und das schöne Wetter zu geniessen, gings Solo los. Alleine unterwegs ist man ja sowieso nie an einem solchen Tag ;).

Als mir mein Ex-Kommiliton Ranil ein Video seiner Skiferien, aufgenommen mit einer Drift Innovation HD170 Helm Kamera gezeigt hatte, war ich ziemlich angetan, mir auch eine solche anzuschaffen. Und ein solcher Tag wie der heutige war genau richtig, um das Ding Jungfern zu fahren. Das Resultat sieht ihr im angehängten Movie ;).

Als Route wählte ich einmal mehr den Selun ab Starkenbach, da dieser Lawinen-technisch ziemlich unbedenklich ist und man es doch flott sausen lassen kann auf dem langen Rücken. In Kombination mit der Abfahrt über die Rossweid (Brisi Route), ist bei genügend Schnee die gesamte Abfahrt sehr lohnend.
Angekommen in Starkenbach, machte ich bereits mit zwei anderen Tüürelern Bekanntschaft, Walter und Bea, welche mehr oder weniger die gleiche Route wie ich geplant hatten. Nachdem wir kurz in Alt St. Johann ein LVS organisiert hatten, gingen die beiden los. Ich musste noch die Felle aufziehen und die Telemarkschuhe montieren und folgte dann mit meiner Powderwaffe in der guten, jedoch etwas schmalen 😉 Aufstiegsspur. Während dem Aufstieg traf man sich das eine oder andere Mal und schlussendlich waren wir gleichzeitig auf dem Gipfel. Die letzten 200hm gingen bei mir jedoch auch an die Substanz, ich merkte, dass sich mein Körper kein 1300hm Aufstieg mit solchen Skis gewöhnt war, die Oberschenkel (trotz Telemarktraining…) brannten und die Leisten stachen. Aber etwas Beissen hat noch nie geschadet, vor allem an einem solchen Tag.
Nach einer kurzen Pause machten wir uns daran, den Lohn einzufahren. Bea und Walter fuhren vor und zogen schöne Spuren in den frischen Powder. Nachdem ich meine Helmkamera montiert hatte, zog ich in weiten Bögen nach. Auch wenn teilweise die Unterlage fehlte und man den einen oder anderen Stein touchierte, war es genial.

Etwa auf Höhe Wildmannlisloch trennten uns unsere Wege wieder, die anderen beiden stiegen nochmals bis zur Torlochhütte auf, um von dort auf die Selamatt zu gelangen. Ich bevorzugte die direkte Traverse, wobei ich auch nochmals kurz die Felle montieren musste. Auf der Selamatt gings dann der Loipe entlang bis etwa Engi und dann über die vordere Rossweid runter nach Alt St. Johann. Zu meiner Überraschung war diese Abfahrt noch unverspurt, mit grossem Vergnügen zog ich meine Signatur in den Pulver. Von Alt St. Johann gings dann per Postauto wieder zurück nach Starkenbach.

Cool wars, an solche Tage kann ich mich gewöhnen. 🙂 Der Brisi wurde auch begangen, eine steile Aufstiegsspur und eine ununterbrochene Abfahrtsspur schmückten den breiten Rücken.

Lötschental again

Lötschental again

Nachdem Danski und ich vor ca. 5 Jahren bereits zweimal das Lötschental besucht und diverse Abfahrten auf der Nord und Südseite des Tals unter die Skis genommen hatten, gings diesmal mit Nadine ins urige Häuschen in Blatten. Da es für Nadine seit langem wieder Skiferien in der Schweiz und nicht im Familienrahmen war und es eigentlich meine Idee war, nach Blatten in die Skiferien zu fahren, musste ich mir schon ein paar Gedanken zum Wochenprogramm machen. Der Satz “Wenns dann halt nicht schön Wetter ist, gehen wir wieder früher nach Hause” aus dem Munde von ihr in Bezug auf die nicht ganz 100% schöne Wetterprognose für die Woche war dann Beweis genug, dass man(n) nichts dem Zufall überlassen durfte 😉 .

Grundsätzlich war das Tagesprogramm wie folgt: +-8 Uhr Tagwacht – Öfen einheizen – kurz im Dorfladen einkaufen – Zmorge – Tagesprogramm – Nachtessen – Relaxen (Lesen, Puzzle machen, Wein trinken…) – go pfuse

Am Samstag war Anreisetag, ohne jeglichen Stau reisten wir von Wil nach Blatten durch den Lötschberg-Autoverlade-Tunnel an. Zmittag gabs im Berner Oberland am Blausee, wo wir uns Forellen von der hauseigenen Zucht zu Gemüt führten. Kann ich mit bestem Gewissen weiterempfehlen, nicht nur das Essen, auch der Rundgang durch die Zucht und der Blausee sind sehr eindrücklich!
In Blatten angekommen, trafen wir auf Kathrin und Sämu, von welchen wir die Wohnung mieten durften. Sämu erklärte mir nochmals (5 Jahre ist irgendwie doch eine lange Zeit…), wie so alles mit dem Heizen etc. funktioniert und kurz darauf trafen auch Marco, Regi und Lena ein, welche den Tag noch auf der Piste verbracht hatten. Nach einem Wilkommens- oder Abschiedsapéro mit Lötschentaler Wurst und Walliser Wein machten sich die Berner auf den Heimweg, die St. Galler blieben noch das eine oder andere Glas länger, wobei wir noch sensationelle News erfahren durften. 🙂

Am Sonntag und Montag war dann Telemark-Unterricht angesagt, ich durfte Nadine in die faszinierende Welt der freien Ferse einführen. Wobei es (wie so vieles Neue, was gelernt werden will) am Anfang etwas Tribut und Durchhaltewille erforderte. 😉 Nach ca. 3h Unterricht gabs dann Zmittag und danach war Relaxen auf der Sonnenterasse angesagt, um danach nochmals ein paar Bögen in den Schnee zu ziehen.

Am Dienstag zog schlechtes Wetter auf. Um zu testen, ob Nadine mit meinen Touren-Skis und Ihren Skischuhen aufsteigen kann, machten wir eine kleine Skitour auf die Fafleralp. Die Fafleralp ist im Winter nicht mit dem Auto erreichbar, trotzdem hatte das Hotel Fafleralp geöffnet, wo es fein Zmittag gab. Auf der Loipe gings danach zügig zurück nach Blatten.

Eigentlich wollten wir am Mittwoch per Ski-Tour über die Gitzifurggu nach Leukerbad sprudeln gehen. Da es jedoch praktisch keinen Neuschnee gegeben hatte und die Sicht gleich null war, gings mit dem Auto runter ins Tal und dann wieder rauf nach Leukerbad ins Burgerbad. Ich persönlich war etwas enttäuscht vom Bad, in den Kabinen stank es irgendwie nach Erbrochenem, es war kalt in den Gängen und die Bäder waren überfüllt. Würde wohl das nächste Mal wieder die Lindner Alpentherme bevorzugen.

Frisch gestärkt und erholt vom Sprudeln, war am Donnerstag nochmals Telemarken angesagt. Dabei durfte ich mit Freude feststellen, dass Nadine auf der blauen Piste schon elegant in die Knie geht. (Siehe Fotos)

Da es auf dem Simplon gemäss den Messstationen ca. 30cm Neuschnee gegeben hatte, gings am Freitag bei schönstem Wetter auf den Simplonpass. Von dort war das Spitzhoreli, eine leichte, südexponierte Skitour unser Ziel. Die Skitour hatte ich am Abend davor mit Hilfe von Ipad (Kartenmaterial, Touren/Routeninfos aus dem Internet) und Iphone (WhiteRisk SLF Schneedaten) geplant. So starteten wir ohne Karte, und prompt landeten wir anstatt auf der Üsseri Nanzlicke auf der Inneri Nanzlicke, was sich jedoch im Nachhinein als ganz gut heraus stellte, da die breite Masse aufs Spitzhorli wollte, dort jedoch der Gipfelhang abgeblasen und der Wind sehr stark war. So entfernten wir die Felle von den Skis und cruiseden im unverspurten Pulver wieder zurück auf den Simplonpass.
Zurück in Blatten, machte sich bei uns bereits eine gewisse Wehmut breit, mussten wir doch am nächsten Tag nach Hause reisen. Doch wir hatten die Rechnung ohne Sämu gemacht; plötzlich läutete das Telefon und er eröffnete uns, dass wir noch ein Tag länger in Blatten sein könnten, da die nächsten Gäste erst am Sonntag anreisen würden. Da mussten wir nicht lange überlegen und verlängerten spontan bis am Sonntag.

Doch verflixt, was machen wir nun am Samstag… Schneewanderung? Ausflug nach Zermatt? Skifahren? Schlussendlich gings auf die Piste, wobei das gemütliche Priorität hatte, so war bereits um 11 Uhr der erste Lumumba angesagt 😉

Am Sonntag hiess es dann, Koffer packen, putzen und Adieu schönes Lötschental sagen. Wir kommen bestimmt wieder. 🙂

So durchgeplant, wie das nun allenfalls tönen könnte, war es sicherlich nicht 😉 . Es war eine grandiose Woche, wobei auch das Kulinarische stimmte, Nadine verwöhnte mich Tag für Tag mit einfachen, aber herzhaften Menüs. Natürlich unterstützte ich sie dabei so weit ich konnte… Ihre anfänglichen Bedenken gegenüber der Wohnungsinfrastruktur (“weisch, i bi scho inne Feriäwohnig, döt häts gär nüt gha, mer händ alles selber müäsä mitneh”) verflüchtigten sich schnell, obwohl klein, war wirklich alles Notwendige vorhanden.

In diesem Sinne nochmals ein herzliches Dankeschön an Sämu und Kathrin für die ganz gemütliche und komfortable Unterkunft, wir hatten eine super Zeit im Lötschental!

Skitour Selun

Skitour Selun

Das schöne Wetter ausgenutzt und mal wieder mit den Skis von Starkenbach über Strichboden auf den Selun.
Oben auf dem Rücken stark verblasen, unten reichte der Schnee gerade noch knapp bis zum Parkplatz.