Category: Mountaineering

Alles riskiert, nichts gewonnen

Alles riskiert, nichts gewonnen

Diese Überschrift, aufgeschnappt im legendären Kurhaus Bergün, durfte für unsere Sonntagstour getrost auf Alles riskiert, nur gewonnen umgeschrieben werden. Angereist am Samstagabend, starteten wir das Weekend bei einem Calanda in der Hotellobby des Kurhauses. Nach kurzer Absprache war das Tourenziel für den Sonntag festgelegt, auf den Piz Laviner (1400hm ZS-) sollte es gehen, Tagwach um 5 Uhr.

Etwas nach 6 Uhr gings dann in Naz los, die Skis geschultert, bis auf die Alp Mulix. Von dort per Skis nicht wie der Tourenführer vorschlägt über dem Felsband Sur la Crappa durch (wegen Lawinenkegel), sondern unten bei Punkt 2243 weiter durch die Schneise SW auf ca. 2500m, dann von dort wieder der in Richtung Süden der offiziellen Route nach in Richtung F. da Bever und von dort über den SE Grat auf den SW Grat. Über diesen in leichter Kraxlerei auf den Gipfel. Abgefahren dann über die Hänge unterhalb P. 3052, bei P. 2423 dann durch ein Couloir zu Punkt 2243 zurück.

Da es in der Nacht klar war, trug der Schnee wunderbar beim Aufstieg, in der Abfahrt um ca. 12 Uhr war er dann doch schon etwas zu nass, als dass man noch von schönem Sulz hätte sprechen können. Trotzdem wars eigentlich ganz passabel zu fahren.

Danach zurück ins Hotel, kurz geduscht und wieder auf der leeren Albula Strasse zurück in die Heimat. Trotz der etwas unsicheren Wetterprognose hat sichs einmal mehr bewährt, einfach mal schauen zu gehen, wir hatten bis um ca. 11 Uhr klarer Himmel, danach ein Gemisch aus Sonnenschein und bedecktem Himmel. Wer sich mal ins Jahr 1910 zurück versetzt fühlen möchte, dem kann ich mit gutem Gewissen das Kurhaus Bergün empfehlen ;).

Segnas West

Segnas West

P1000206.JPGVor ca. einem halben Jahr, als ich das erste Mal auf mit Heinz, meinem “privaten Telemarkinstruktor”, auf dem Vorab mit Telis unterwegs war, zeigte er mit dem Stock auf die und sagte: “Im Frühling dann, bei perfekten Firn/Sulzverhältnissen, packen wir diesen”. Meine Antwort lautete: “Mit den Freerideskis, ok, aber mit den Telis, no chance…”.

Nach etwas Skypen am Freitagabend mit Heinz war der Plan gemacht, Piz Segnas, Abfahrt über Westflanke, allenfalls, wenn Schnee nicht optimal (oder Schiss in der Hose) Abfahrt über Normalroute möglich. Telis und Helm obligatorisch, Gstälti mal anziehen, dann hats die Rega einfacher zum Retten… wenn das nicht mal eine Materialansage war! Ein Namics Rundmail an mögliche andere Aspiranten blieb leider ohne grosse positive Resonanz, so starteten wir zu zweit.

In der Gondel in Laax trafen wir zwei Kollegen von Heinz, ebenfalls mit Telis unterwegs, auf die Antwort auf die Frage, was dann unser Plan seie, kamen nur Sätze wie “lieber ihr wie ich” oder “irgendwie kommt man immer runter” oder “da bräuchte ich Windeln”. hmm.

Von La Siala gings dann los auf die Ebene von Las Palas runter, von dort dann mit den Fellen über den Boden von Segnas Sura auf das Surenjoch und dort dem Grat folgend auf den Piz Segnas. Allgemein war sehr frühlingshaftes Wetter, erst oberhalb des Surenjoch kam Wind auf und das T-Shirt reichte nicht mehr. Dort war dann der Schnee auch windgepresst und hart, womit die Harscheisen auch noch zum Einsatz kamen. Der Aufstieg aufs Surenjoch ist über ca. 60 hm sehr steil, wir mussten da die Skis ausziehen und zu Fuss aufsteigen.

Auf dem Gipfel dann zuerst ein Blick in die W-Flanke, dann etwas Kleines essen und trinken, dann die etwas unnötige Frage “fliegt die Rega auch bei Asche in der Luft”. Nach einem kritischen Blick und dem Check des Schnees in der Flanke (etwas tiefer Sulz, aber sollte gehen) gings los. Heinz machte souverän der Anfang, ich folgte. Da die Rille in der Mitte unten mit Lawinenschnee und oben mit diversen “Schneerugeln” gespickt war, wählten wir die Linie links davon (von oben). Unten gabs dann herrlichen Sulz, welchen wir mit eleganten Teleturns auszeichneten. Mit etwas Traversieren und einmal kurz Skitragen konnten wir noch runter nach Flims mit den Skis fahren.

So, geil wars, morgen Sonntag ist noch der letzte Saisontag in Laax, danach sind die Bahnen geschlossen.

Formtest im Glarnerland

Formtest im Glarnerland

Nach dem am letzten Wochenende eher Skitechnik, Nervenstärke und breite Skis gefragt waren, gings dieses Weekend mehr in die Beine. Seit Jahren SAC Uzwil Mitglied, stand nun meine erste SAC Tour auf dem Programm. Geplant war ursprünglich, vom Urnerboden mit Hilfe der Fisetengrat-Bahn auf den Gemsfairenstock und danach auf den Clariden aufzusteigen und in der Planurahütte zu übernachten. Aufgrund der aktuellen Reparaturarbeiten der Bahn entschied sich unser Tourenleiter Patrick Züger jedoch für den Aufstieg auf den Clariden über Rau Stöckli und Iiswändli, was uns gute 2000hm Aufstieg einbrachte.

Nach ca. 6,5h erreichten wir um 12:15 Uhr den Gipfel. Schnee hat es auf der Passstrasse kurz nach den Dorf Urnerboden. Von da mit den Skis problemlos bis zum Vorgipfel, ab diesem mit den Skis aufgeschnallt auf den mit Ketten gesicherten Grat auf den Gipfel. Die Abfahrt zur Planurahütte war kein Highlight, der Schnee war leicht gedeckelt und schwer. Danach gabs ein gemütlicher, sonniger Hüttentag und früh Nachtruhe.

Am Sonntag war geplant, das Schärhorn zu besteigen und danach je nach Laune über das Tüfelsjoch abzufahren. Das Wetter machte uns jedoch ein Strich durch die Rechnung, sämtliche Gipfel waren dick in Wolken gehüllt und die Biese blies teilweise intensiv. So entschieden wir uns für den Abstieg über das Chammlijoch. Sehr eindrücklich war das frühmorgige Ambiente zwischen Wolken, blauem Himmel, Schneeflocken und Bergen. Der erste Teil der Abfahrt war sogar noch genüsslich, die Sicht war gut und noch etwas Pulver liess sich finden, danach kam der dicke Nebel und der Schnee wurde hart, dann decklig und schwer.

Overall kann ich sagen, dass meine erste SAC Tour eindrücklich war und viel Spass gemacht hat, gut geführt wurde und wir mit Patrick, Cornelia, Hans Z, Hans T und Stefan eine zwäge Truppe am Start hatten.

© der Bilder bei Hans Tobler