Month: April 2010

Segnas West

Segnas West

P1000206.JPGVor ca. einem halben Jahr, als ich das erste Mal auf mit Heinz, meinem “privaten Telemarkinstruktor”, auf dem Vorab mit Telis unterwegs war, zeigte er mit dem Stock auf die und sagte: “Im Frühling dann, bei perfekten Firn/Sulzverhältnissen, packen wir diesen”. Meine Antwort lautete: “Mit den Freerideskis, ok, aber mit den Telis, no chance…”.

Nach etwas Skypen am Freitagabend mit Heinz war der Plan gemacht, Piz Segnas, Abfahrt über Westflanke, allenfalls, wenn Schnee nicht optimal (oder Schiss in der Hose) Abfahrt über Normalroute möglich. Telis und Helm obligatorisch, Gstälti mal anziehen, dann hats die Rega einfacher zum Retten… wenn das nicht mal eine Materialansage war! Ein Namics Rundmail an mögliche andere Aspiranten blieb leider ohne grosse positive Resonanz, so starteten wir zu zweit.

In der Gondel in Laax trafen wir zwei Kollegen von Heinz, ebenfalls mit Telis unterwegs, auf die Antwort auf die Frage, was dann unser Plan seie, kamen nur Sätze wie “lieber ihr wie ich” oder “irgendwie kommt man immer runter” oder “da bräuchte ich Windeln”. hmm.

Von La Siala gings dann los auf die Ebene von Las Palas runter, von dort dann mit den Fellen über den Boden von Segnas Sura auf das Surenjoch und dort dem Grat folgend auf den Piz Segnas. Allgemein war sehr frühlingshaftes Wetter, erst oberhalb des Surenjoch kam Wind auf und das T-Shirt reichte nicht mehr. Dort war dann der Schnee auch windgepresst und hart, womit die Harscheisen auch noch zum Einsatz kamen. Der Aufstieg aufs Surenjoch ist über ca. 60 hm sehr steil, wir mussten da die Skis ausziehen und zu Fuss aufsteigen.

Auf dem Gipfel dann zuerst ein Blick in die W-Flanke, dann etwas Kleines essen und trinken, dann die etwas unnötige Frage “fliegt die Rega auch bei Asche in der Luft”. Nach einem kritischen Blick und dem Check des Schnees in der Flanke (etwas tiefer Sulz, aber sollte gehen) gings los. Heinz machte souverän der Anfang, ich folgte. Da die Rille in der Mitte unten mit Lawinenschnee und oben mit diversen “Schneerugeln” gespickt war, wählten wir die Linie links davon (von oben). Unten gabs dann herrlichen Sulz, welchen wir mit eleganten Teleturns auszeichneten. Mit etwas Traversieren und einmal kurz Skitragen konnten wir noch runter nach Flims mit den Skis fahren.

So, geil wars, morgen Sonntag ist noch der letzte Saisontag in Laax, danach sind die Bahnen geschlossen.

Formtest im Glarnerland

Formtest im Glarnerland

Nach dem am letzten Wochenende eher Skitechnik, Nervenstärke und breite Skis gefragt waren, gings dieses Weekend mehr in die Beine. Seit Jahren SAC Uzwil Mitglied, stand nun meine erste SAC Tour auf dem Programm. Geplant war ursprünglich, vom Urnerboden mit Hilfe der Fisetengrat-Bahn auf den Gemsfairenstock und danach auf den Clariden aufzusteigen und in der Planurahütte zu übernachten. Aufgrund der aktuellen Reparaturarbeiten der Bahn entschied sich unser Tourenleiter Patrick Züger jedoch für den Aufstieg auf den Clariden über Rau Stöckli und Iiswändli, was uns gute 2000hm Aufstieg einbrachte.

Nach ca. 6,5h erreichten wir um 12:15 Uhr den Gipfel. Schnee hat es auf der Passstrasse kurz nach den Dorf Urnerboden. Von da mit den Skis problemlos bis zum Vorgipfel, ab diesem mit den Skis aufgeschnallt auf den mit Ketten gesicherten Grat auf den Gipfel. Die Abfahrt zur Planurahütte war kein Highlight, der Schnee war leicht gedeckelt und schwer. Danach gabs ein gemütlicher, sonniger Hüttentag und früh Nachtruhe.

Am Sonntag war geplant, das Schärhorn zu besteigen und danach je nach Laune über das Tüfelsjoch abzufahren. Das Wetter machte uns jedoch ein Strich durch die Rechnung, sämtliche Gipfel waren dick in Wolken gehüllt und die Biese blies teilweise intensiv. So entschieden wir uns für den Abstieg über das Chammlijoch. Sehr eindrücklich war das frühmorgige Ambiente zwischen Wolken, blauem Himmel, Schneeflocken und Bergen. Der erste Teil der Abfahrt war sogar noch genüsslich, die Sicht war gut und noch etwas Pulver liess sich finden, danach kam der dicke Nebel und der Schnee wurde hart, dann decklig und schwer.

Overall kann ich sagen, dass meine erste SAC Tour eindrücklich war und viel Spass gemacht hat, gut geführt wurde und wir mit Patrick, Cornelia, Hans Z, Hans T und Stefan eine zwäge Truppe am Start hatten.

© der Bilder bei Hans Tobler

Easter Eggction @ Engadin

Easter Eggction @ Engadin

Vor ca. zwei Wochen machte mich Danski auf eine über Ostern freie 1.5 Zimmer Ferienwohnung im Engadin aufmerksam, so mit dem Beisatz “lockere Tage ohne Stress” im Engadin. Da Nadine sowieso mit ihrer Mutter ins Tessin fuhr, musste ich nicht lange überlegen. Waren wir ursprünglich zu zweit, wuchs die Gruppe, je näher die Ostern kamen, an. Schlussendlich fuhren am Donnerstag vor Ostern 6 Skifreaks in Richtung La Punt, ein siebter kam einen Tag später dazu :-).
Da bei so vielen Leuten der Platz in meinem Impreza zu knapp war, konnte ich mit meinem Bruder das Auto tauschen; in einen Renault Espace passt etwas mehr rein… Ob es clever war, bei tagelangem Schneefall einen 4×4 gegen einen Franzosen einzutauschen, sei dahingestellt, mit Ketten sollte man damit ja schon über den Julier kommen… So fuhren wir gemütlich bis auf den Parkplatz unterhalb Mulegns, um dort die Schneeketten zu montieren, da die Strasse schneebedeckt war. Nach 30min probieren gaben wir die Aktion auf, irgendwie waren die Ketten zu klein und passten nicht auf die Räder. Da kurz zuvor das Kettenobligatorium aufgehoben wurde, gab es keine andere Wahl als es ohne Ketten zu versuchen, was sich zum Glück als problemlos erwies.

Am Freitag gings früh aus den Federn, schliesslich war am Vortag die oberste Corvatschbahn geschlossen, was nichts weniger hiess als untracked Powder en masse. Da neben uns nicht viele Freerider am Start waren, gabs selbst nach dem Mittag noch super Hänge ohne Zustiege zu fahren. Als Krönung von diesem Tag gings auf den Piz Corvatsch, wo uns das steile NW-Gipfelcouloir unverspurt und mit perfektem Schnee erwartete. Nach einer kurzen Rast eröffnete Nic souverän das Couli, Thomas, Danski, Tom, Simone und ich folgten danach. Nach 800hm mehr oder weniger sehr steilen Hängen (laut Hangneigungsmesser auf mapplus.ch auch >45°) konnten wir stolz und mit Adrenalin gedoped auf unsere Lines zurückblicken. Geile Sache. Auf der folgenden Abfahrt ins Val Flex gabs kurz nochmals eine etwas engere Rinne mit wenig Schnee drin, ansonsten nur unverspurte Hänge mittlerer Steilheit, die zum Cruisen einluden. Von Curtins zurück nach Sils wäre Skiwandern angesagt gewesen, wäre da nicht ein bestechbarer Hotelbuschaffeur gewesen, der uns für ein paar Franken Bar auf die Hand mitgenommen hatte. In Sils relaxten wir mit Bier auf der Sonnenterasse, zurück nach Surlej gings nach St. Moritz-Stil im Mercedesbus Taxi auf Ledersitzen.

Am Samstag sollte das Wetter laut Prognose am Morgen noch schön sein, geplant war eine Befahrung des Munt Pers über die NordWest / Westflanke. Da sich das Wetter jedoch ziemlich zügig verschlechterte, wagten sich einzig Nic und Danski auf den Munt Pers; jedoch mussten auch sie die Aktion abbrechen, da der N-Grat mit lockerem Triebschnee gefüllt war, was einen sicheren Abstieg verunmöglichte. Die Anderen nutzen das interessante Gelände der Diavolezza, um ein paar Lines in den Powder zu ziehen. Etwas nach dem Mittag wars dann ganz zu und es schneite, was uns dazu bewegte, den Skitag frühzeitig abzubrechen. Danach gings für einen Stadtbummel nach St. Moritz, wo wir uns im Hotel Kulm (*****) bei einem Drink die oberste Schicht unsere Gesellschaft (z.B. Stadler Rail Boss Peter Spuhler) zu Gemüte führten.

50cm Neuschnee versprach uns SLF am Sonntagmorgen in Maloja. Wir konnten dies gar nicht richtig glauben, in La Punt hatte es ca. 5cm gegeben. Ein Blick auf die Webcam bestätigte dann die Aussage vom SLF; riesige Schneemengen auf den Tannen und immer noch dickes Schneetreiben. Der Skilift in Maloja, der wunderschön durch einen Wald geht, kam uns da wie gerufen, nichts wie hin!
Tiefster Winter erwartete uns in Maloja, leider so tief, dass der Skilift wegen Lawinengefahr ausser Betrieb war. Kein Grund für uns, Trübsal zu blasen, zum Glück hatten fast alle die Felle dabei, Nic, unser harte Kanadier, bevorzugte es, die Skis auf den Rucksack zu schnallen und zu Fuss aufzusteigen… jedem das Seine ;). Der Aufstieg auf der Piste ging dann relativ leicht, die Abfahrten durch den Wald waren einfach genial, jeder Turn war ein FaceShot! Nach zwei Aufstiegen und Abfahrten wars genung Sport für den Ostersonntag, anschliessend entspannten wir Körper und Geist im Mineralbad & Spa Samedan, ein wirklich sehr schön gemachtes Bad, dass ich jedem empfehlen kann!

Nochmals auf die Diavolezza zogs uns am Montag, Freeriden und Couloir fahren stand auf dem Programm, hatte es doch am Sonntag auch auf dem Berninapass 30cm Neuschnee gegeben. Anschliessend hiess es, Sachen packen und die Heimreise antreten, ein geniales Osterweekend ging mal wieder viel zu schnell zu Ende.

© der Fotos bei Daniel Schweiss und Thomas Erdmann